Marcus Jordan
Ein wenig anstrengend war es und obwohl ich am Ende ganz glücklich war mit dem Buch, bleibt die Kritik, dass es sperrig ist. Nicht spannend, nicht mal versucht unterhaltsam zu sein und ich glaube, dass hat mir die ganze Zeit gestunken, weil der Stoff das so sehr hergeben würde...ich sage nur "gefährliche Liebschaften". Stark diese Perspektive einer/s Toten, beschrieben bis aufs eigene Sterbebett. Dieses Vergleichende über die Jahrhunderte fand ich einen großartigen Hebel, wenn ich auch den Ton manchmal etwas sehr elitär und unempathisch fand und nicht so recht wusste, ob da nicht auch die Autorin ihre etwas platte Gesellschaftskritik verbastelt hat. Egal - der Stoff ist phantastisch, die Sprache macht Freude und es gelingt Dische meisterinhaft eben nicht nur die Geschichte eines Freaks zu erzählen, sondern wirklich darzustellen, wie im positivsten Sinne egal Geschlecht sein kann. Und ja - vielleicht kann man sehen, wie zumindest in so einer völlig abgehoben privilegierten Schicht damals schon eine gewisse Freiheitlichkeit existierte, nach der wir zumindest in der gesellschaftlichen Breite auch heute noch suchen.