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FrauenLesen

Posted on 14.11.2021

Engagement für die Schwachen Bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres gelten die in der UN-Kinderrechtskonvention festgelegten Grundsätze über die Rechte des Kindes. Unabhängig von Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion… Durch Steffen erfahren wir, wie er in die Skin-Szene reingerutscht ist. Leichtes Spiel hat man bei Jugendlichen, die unzufrieden sind. Und das war Steffen. Zu Hause fühlte er sich alleine. Keiner hatte Zeit für ihn – weder die Mutter, die sich um den jüngeren behinderten Bruder kümmern musste, noch der Stiefvater, der die Mutter zwar geheiratet hat, die Kinder aber nicht adoptieren wollte. Geködert wurde er mit Musik, von der er zwar kaum den Text verstand, aber der Sound – so etwas hatte er noch nie gehört. Er kam in eine Gruppe, machte sich mitschuldig – bis es ihn eines Tages persönlich betraf. Der Ausstieg aus der Gruppe sollte ihm teuer zu stehen kommen. Reiner Engelmann zeigt nicht nur, wie leicht es ist, den falschen Weg einzuschlagen, sondern auch, dass die Institutionen, wenn die Täter sich verantworten müssen, oft nicht genau genug hinschauen. Wir lernen Daniel kennen, der von klein auf von seinem Vater geschlagen wird. Manches Mal so doll, dass er im Kindergarten nicht am Turnen teilnehmen durfte, weil die Erzieherinnen sonst die blauen Flecke am ganzen Körper gesehen hätten. Was macht das mit einem Kind? Das nie Liebe erfahren hat. Kein gutes Wort. Kein Familienleben? Das so weit getrieben wird, sogar von sich aus zum Jugendamt zu gehen und um Einweisung in ein Heim zu bitten. Reiner Engelmann stellt uns die Lebensbedingungen einiger junger Menschen vor – die meisten von ihnen hat er persönlich kennen gelernt. Über andere hat er von Dritten erfahren. 2008 hat er uns in dem Buch "Kinder: ausgegrenzt und ausgebeutet: In Zusammenarbeit mit Amnesty International" schon einmal über Kinder, denen das Recht, Kind zu sein, genommen wird, berichtet. Acht Jahre später sind wir immer noch von der Verwirklichung der UN-Kinderrechtskonvention sehr weit entfernt. Und das nicht nur in armen Ländern, nein, auch hier im reichen Deutschland.

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