Akantha
Piper Rayne startet ihre neue Reihe „White-Collar-Brothers” mit “Sexy Filthy Boss” im Forever-Verlag. Protagonisten dieser Trilogie sind die drei Mancini Brüder – die Cousins der Biancos aus der „Blue-Collar-Brothers“ (oder auch „Saving Chicago“) Reihe vom selben Autorinnenduo. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich: ich selbst kenne letztgenannte Reihe noch nicht und hatte kein Verständnisproblem, da wirklich nur kurz über die Biancos gesprochen wird und sie nicht selbst auftreten. Enzo Mancini ist leitender Werbemanager, ein Workaholic und Rekordhalter im Verschleißen seiner Assistentinnen. Annie ist ganz und gar nicht begeistert, als sie diese unbeliebte Stelle übernehmen muss. Doch Enzo ist gerade an einem großen Klienten dran, der ihm die Partnerschaft und auch Annie die ersehnte Beförderung bringen könnte. Sie ist daher bereit, alles zu geben und vor allem die immense Anziehung zwischen ihr und Enzo zu ignorieren. Als sich zeigt, dass mehr hinter Enzos Fassade steckt als ein hartarbeitender Playboy, wird das jedoch immer schwieriger. Ich muss zugeben, lange Zeit war ich überhaupt nicht begeistert von diesem Roman. Die berufliche Situation war spannend und ich habe viel übrig für Office Romance. Privat wirkte aber bei Enzo und Annie jeweils alles sehr konstruiert, unrealistisch und überhaupt nicht nachvollziehbar. Darüber hinaus hat die Geschichte von Beginn an krampfhaft versucht, sich einen feministischen Anstrich zu verpassen, dabei jedoch das komplette Gegenteil bewirkt. Doch ich blieb dran – und das hat sich gelohnt. Gerade die feministischen Themen werden zum Ende hin viel besser und glaubhafter aufgearbeitet, es ist viel näher an der Realität und macht die Liebesgeschichte von Enzo und Annie stärker als manche andere. Auch der klassische Konflikt hat mir sehr gut gefallen, da er Substanz hatte und nicht aufgezwungen oder reingepresst wirkte. Sympathisch und interessant fand ich zudem Enzos Brüder, was natürlich der perfekte Grundstein ist, um die kommenden beiden Bände ebenfalls noch zu lesen. Sie haben ein enges, familiäres Verhältnis, einen humorvollen Umgang und sind verschieden genug, um spannende Geschichten zu versprechen. Zusammenfassend komme ich zu 4 von 5 Sternen. Dieser Roman ist wieder ein perfektes Beispiel, warum ich grundsätzlich jedes Buch beende. Ein schwacher Start, aber dann wird es sehr mitreißend mit großartigem Finale. Ich freue mich auf die nächsten beiden Bände, deren Erscheinungsdaten und Titel ich bis zum Zeitpunkt dieser Rezension leider nicht herausfinden konnte.