Babscha
„An Qualität erinnert man sich, lange nachdem der Preis vergessen ist“ (Aldo Gucci) Gucci – Eines der großen Label der Modewelt. In diesem kleinen, schick aufgemachten und dem Thema entsprechend sehr stylish aufbereiteten Büchlein erfährt man eine ganze Menge Neues über Glanz, Glamour, aber auch die Irrwege und Abstürze dieser seit Ewigkeiten bestehenden Modemarke, die schon immer polarisierte und zunächst die Schönen und Reichen, heute aber auch den Mainstream für sich vereinnahmt. Tolle Fotos wechseln sich hier ab mit interessanten und vor allem straff gehaltenen Textbeiträgen, die dem Leser/der Leserin substantielle, aber nicht ausufernde Informationen liefern. Das Buch erzählt von den Anfängen, als 1921 Guccio Gucci in Mailand sein erstes Lederwarengeschäft eröffnete, von seinen drei Söhnen und deren Abkömmlingen, die sich nach einem kometenhaften Aufstieg in den folgenden Jahrzehnten zuletzt einen Kampf bis aufs Messer lieferten und das Haus Gucci damit an den Rand der Existenz brachten, von den wilden Jahren unter Tom Ford in den 90ern, danach der Rückbesinnung auf den Stil der 70er mit Frida Giannini an der kreativen Spitze, vom erneuten Taumeln der Marke nach deren Weggang 2014 und dem Wiedererstarken inclusive völliger Neuausrichtung unter dem exzentrischen Chefdesigner Alessandro Michele in den Folgejahren. Und wenn der eigene Markenname im aktuellen Straßenslang allgemein als Synonym für gut und cool steht, ist man endgültig in der Neuzeit angekommen. Als Teil einer Buchserie über verschiedene Modelabels sehr lesenswert für modeinteressierte Normalverbraucher, die ihr Allgemeinwissen hier ein wenig vertiefen möchten.