silver_libary
Im zweiten Lindberg-Thriller befasst sich das Ermittlerteam mit einem Serienmord, der einen religiösen Hintergrund zu scheinen hat und mit dem Martinstags zusammenhängt - also der perfekte Roman für die aktuelle Herbstzeit. Es ist nicht unbedingt nötig, den ersten Band gelesen zu haben, aber schaden tut es nicht. Der Hintergrund dieser Morde wird in gelegentlichen historischen Rückblicken aus dem 15. Jahrhundert erklärt, was den Roman wirklich bereichert. Die Kapitel sind sehr kurz, selten über zehn Seiten, was den Lesefluss sehr auflockert. Außerdem wird die Handlung aus vielen verschiedenen Perspektiven erzählt - aus der Sicht der Ermittler, der Opfer, des Täters und noch einigen weiteren Beteiligten. Dadurch erhält man einen guten Überblick. Der Roman ist im Vergleich zu anderen dieses Genres recht harmlos, es spritzt kein Blut und es rollen auch keine Köpfe durch die Gegend, auch ist er nicht sonderlich gruselig, also eignet er sich bestens für Leser, die Thriller aus diesen Gründen eher meiden. Der Fokus liegt hier vielmehr auf der Spannung, der Unvorhersehbarkeit, der überraschenden Wendungen. Genau das hat der Autor fabelhaft umgesetzt, ich hatte bis zuletzt keinen Schimmer, wer der Mörder ist. "Engelsstille" hat meine Erwartungen vollends erfüllt, ich kann diesen Thriller nur weiterempfehlen und freue mich schon auf Band 3!