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duchess_of_marvellous_books

Posted on 10.11.2021

Das Haus der Düfte von Pauline Lambert, ist ein authentischer historischer Roman, der einen von Seite eins an in seinen Bann zieht und in die betörende Welt der Parfümerie Frankreich der 1950er und in die 1890er Jahre entführt. Ich sehe die blühenden Lavendelfelder in all ihrer Pracht vor mir und habe jetzt noch diesen betörenden Duft in der Nase. Es ist eine komplexe Familiengeschichte, die in der Gegenwart und der Vergangenheit angesiedelt ist und viele Familiengeheimnissen offenbart. Außerdem sind die Kapitel jeweils aus Sicht der einzelnen betroffenen Familien erzählt. Die sympathische Protagonistin der 1950er, Anouk, hegt den großen Traum eigene Parfüms zu entwickeln und lässt sich von niemanden davon abbringen ihren Traum zu verwirklichen. Sie macht sich weder von ihrer Mutter noch von einem Mann abhängig, denn sie will es nur aufgrund ihres Talentes schaffen. Das finde ich super! Da sie in Paris keine Ausbildung als Parfümeuren bekommt, folgt sie dem arroganten Sprössling der Familie Girard nach Grasse, um ihr Talent zu beweisen, wo sie viele Überraschungen und Herausforderungen erwarten! In einem zweiten Erzählstrang begleiten wir die Powerfrau Florence, nach Grasse der 1890er Jahre, wo sie zusammen mit ihrem Mann ein Parfümimperium aufbaut. Es ist wunderbar, in die Vergangenheit zu blicken und zu erleben, wie das Haus der Düfte der Familie aufgebaut worden ist und so mehr über die Großeltern zu erfahren und ihre Liebesgeschichte. Auf diese Weise erfährt man mehr über die Hintergründe und kann die Geschehnisse besser nachvollziehen und wie die Fehde, die zwei Familien tragisch trennt, entstand. Der Roman ist sehr poetisch und bildlich geschrieben, man riecht förmlich die Blütenpracht Frankreichs, die Essenzen der verführerischen Parfüms! Der Schreibstil ist fesselnd und sehr interessant, hat aber ein paar Längen. Ich mag auch die Figurenentwicklung, die sehr komplex ist. Ich hätte aber liebend gerne auf eine Figur verzichtet, und zwar auf die eifersüchtige Tochter des Hauses. Ich habe bestimmt zwei Wochen aufgehört, zu lesen, weil mich die Person so aufgeregt hat. Aber gut, man braucht auch Antihelden, sonst wird es ja langweilig. Außerdem lernt man viel über die Parfümherstellung und bekommt einen guten Einblick, wie ein Parfümunternehmen funktioniert. Fazit: Ein schöner Schmöker zum Wegträumen und zum literarischen Reisen, mit tollen Powerfrauen!

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