sassenach123
Elizabeth MacArthur ist eine Frau, die man kennen sollte, denn sie hat ein bewegendes Leben gehabt, und die Schafzucht nach Australien gebracht. Da drängt sich vor der Lektüre die Frage auf, warum hierzulande nichts bekannt ist. Wenn überhaupt bekommt man nur über ihren Mann John MacArthur an Informationen über sie. Die Autorin Kate Grenville hat sich dem angenommen. Aus dem wenigen was wir mit Sicherheit wissen, hat sie einen eindrucksvollen Roman gesponnen, anhand erdachten Materials. Elizabeth wird von ihrer Mutter zum Großvater geschickt, als diese wieder heiratete und mit ihrem neuen Mann ein Kind erwartet. Der Großvater vermittelt ihr viele solide Grundlagen der Schafzucht, doch er befindet nach kurzer Zeit, dass es besser wäre, wenn sie als junges Mädchen bei den Kingdons aufwächst. Eine Pfarrersfamilie, deren Tochter Bridie ihre beste Freundin ist. Elizabeth ist sehr intelligent, doch trotz der Warnung von Mrs Kingdon, lässt sie sich auf ein Techtelmechtel mit John MacArthur ein, und wird prompt schwanger. Eine Ehe wird aus Gründen der Vernunft geschlossen und das Ehepaar reist bald in die Kolonien nach Australien, da MacArthur unbedingt etwas werden will, mehr Geld besitzen möchte. Ab da erfahren wir als Leser, wie das Leben von Elizabeth dort verlaufen ist. Ihr Ehemann ist ein Tyrann, doch sie lernt mit seinen Launen umzugehen, ihn für ihre Zwecke zu manipulieren, ohne das er dies bemerkt. John sorgt dafür, dass ihm Land zugewiesen wird, und genau dieses Land wird zu Elizabeth Heimat werden. In der Leserunde, in der wir gemeinsam diesen Roman gelesen haben, wurden viele Stimmen laut, denen mehr über Australien selbst geboten hätte werden müssen. Mir reichte das vorhandene, es störte mich nicht, da ich mich gut in diese starke Frau hineinversetzen konnte, und mich deren Erlebnisse, wenn auch fiktiv, fasziniert haben. Für mich war dieser Roman sehr ansprechend, ich habe ihn unheimlich gern gelesen.