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sassenach123

Posted on 10.11.2021

Wie findet man wieder einen Zugang zueinander? Rahel und Peters Ehe läuft nicht mehr rund. Rahel hoffte, das ein gemeinsamer Urlaub die beiden wieder annähert. Doch durch einen Brand können sie nicht mehr in das geplante Domizil. Als die langjährige Freundin Ruth um Hilfe bittet, da ihr Mann Viktor einen Schlaganfall hatte, nimmt Rahel an und das Paar zieht für wenige Wochen auf den Hof in der Uckermark. Peter genießt es, dort die Tiere zu versorgen, doch die intime Nähe, die Rahel wieder erwecken wollte, bleibt erstmal aus. Doch nach und nach lernen wir das Paar besser kennen. Wir erfahren den Grund des Rückzuges von Peter, und auch Rahel muss Federn lassen, die Beziehung zu ihren Kindern, vor allem die zur Tochter, wird noch wichtig. Selma war laut Rahel schon immer schwierig und ist es wohl immer noch. Die Erziehung der Enkel wird kritisiert, was verständlicherweise heikel ist. Doch hat Rahel immer alles richtig gemacht? Der Roman spielt zur Zeit der Pandemie und lässt durch Rückblicke auch viele Schlüsse zur DDR-Zeit zu. Alles in allem war alles schlüssig und gut konzipiert, dennoch sprang der Funke bei mir nicht über. Ich konnte Rahel nicht ganz Ernst nehmen, mit ihren Ansprüchen an andere, denen sie selbst aber nicht annähernd gerecht wurde. Teilweise war ich sogar wütend wie unfair sie sich ihrem Mann gegenüber verhielt. Gefallen haben mir allerdings die kleinen Anspielungen die die Autorin macht. Ein Engel aus Ton, dessen Flügel abgebrochen ist bietet beispielsweise einigen Raum um tiefere Überlegungen anzustellen. Aber nicht nur Rahel und Peter und deren Tochter Selma haben Probleme in diesem Roman. Auch Ruth und Viktor müssen erkennen, dass das Leben sich verändert.Viktor ist Künstler und Rahel war seit ihrer Kindheit häufig dort. Nun bringt die Krankheit alles durcheinander. Am Ende findet jeder seinen Platz und fast alles ist geklärt. Einiges wird immer über den Dingen stehen und nicht alle Fragen lassen sich beantworten. Wie im echten Leben!

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