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sassenach123

Posted on 10.11.2021

Das Nest" ist nach "Glasflügel" der zweite Band aus der Reihe um Körner und Werner, den ich kenne. Es gibt noch zwei Vorgängerbände, die ich nicht kenne, was beim lesen aber überhaupt keine Probleme bereitete. Man bemerkt, dass es der Autorin wichtig ist ihre Figuren weiterzuentwickeln. Sie haben neben dem Beruf einen weiträumigeren Auftritt, man nimmt an den Sorgen und Nöten teil. In diesem Fall gefällt mir das sehr gut, da die Charaktere auf mich authentisch wirken. Engberg bedient sich hierbei nicht häufig vorkommender Klischees, wie ich es gerade bei Ermittlern oft erlebe. Kurz gesagt, es handelt sich um Menschen wie du und ich. Der Fall ist zwar spannend, doch diese wird nur langsam aufgebaut. In einer Müllverbrennungsanlage wird eine Leiche gefunden. Ist es der 15 jährige Oscar, der erst vor kurzem von seinen Eltern als vermisst gemeldet wurde? Die Eltern wurden in der Vergangenheit bereits mehrfach erpresst. Ein Brief, der im Haus gefunden wurde, lässt die Ermittler Jeppe Körner und Anette Werner Rätseln. Es scheint kein Erpresserbrief zu sein, und entpuppt sich als Zitat von Oscar Wilde und könnte als Abschiedsbrief gemeint sein.......Was bedrückte den Teenager, dass er sich das Leben nehmen wollte? Oder hat doch jemand anders den Jungen auf dem Gewissen? Die weiteren Ermittlungen werden vor allem dadurch spannend, dass sie so vielschichtig sind. Eine Leiche, ein Vermisster, mögliche Erpressung, Geheimnisse und falsche Eingebungen. Ich zum Beispiel habe lange eine Person verdächtigt, die mir suspekt vorkam, etwas mit dem ganzen zutun zu haben. Eine Fährte, die die Autorin mit Sicherheit absichtlich gelegt hat, denn was gibt es schlimmeres als ein Kriminalfall, der vorhersehbar ist. Und vorhersehbar ist die Auflösung keineswegs. Neben der Ermittlung konnte ich mich zurücklehnen und erleben wie Jeppe und seine Kollegin Sara, die noch nicht lange zusammen sind, ihre Beziehung führen. Ob sie den Spagat schaffen? Schließlich bringt Sara zwei Töchter mit in diese Beziehung. Anette ist nach der Schwangerschaft förmlich aufgeblüht. Die, sich nie etwas aus ihrem Äußeren gemacht hat, hat gewältig abgenommen und ein neues Bewusstsein für ihren Körper bekommen. Svend, ihr Mann, kümmert sich derweil rührend um die gemeinsame Tochter. Doch auch bei Anette kommt es in diesem Teil zu Zweifeln. Eine Person, die mir sehr am Herzen liegt ist Esther, die mit Jeppe befreundet ist, und mit dem älteren Gregers eine Wohnung teilt. Sie stößt immer auf wichtige Details für die Auflösung des Falls, wenn auch meist zufällig, und ist Jeppe auch oft in privaten Dingen eine gute Beraterin. Doch auch ihr Leben wird von Sorgen überschattet ihren kauzigen Mitbewohner betreffend. Alles in allem gab es für mich keinen Grund zu etwas zu beanstanden. Im Gegenteil ich spreche eine absolute Leseempfehlung aus!

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