Daniel Leisegang
Kate Raworth gilt als das »bad girl« der Wirtschaftswissenschaften. So zumindest stellt sie ihr Verlag hierzulande vor. Tatsächlich macht sie etwas, was zumindest in den klassischen Wirtschaftswissenschaften ungewöhnlich ist - sie gestaltet Wirtschaft statt nach ihren Gesetzen zu suchen. Und sie setzt dem Kapitalismus Grenzen. Wie diese verlaufen sollten, das beschreibt das Modell der Donut-Ökonomie. Damit stellt sie die Wirtschaftswissenschaften und das herrschende Wirtschaftsverständnis vom Kopf auf die Füße. Denn gerade die neoklassischen Ansätze führten in den vergangenen Jahrzehnten zu einer zunehmenden Spaltung der Gesellschaft, der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise vor rund zehn Jahren und nicht zuletzt zum rücksichtslosen Raubbau an unserem Planeten. Höchste Zeit also für eine Ökonomie des 21. Jahrhundert. Den Grundstein dafür legt Kate Raworth in ihrem neuen Buch.