Babscha
Als ich vor kurzem in einer der Nordseedependancen der Hotelgruppe, der der Autor vorsteht, zu Gast war, fiel mir dort direkt dieses aktuelle Buch von ihm in die Hand und natürlich war sofort mein Interesse geweckt. Da die Nordsee leider bereits zu kalt war, bin ich dann ersatzweise direkt mal in die Lektüre seines Werkes abgetaucht. Und muss sagen: Es lohnt! In loser Folge erzählt der Autor aus seinem wechselhaften Leben und seinen Erlebnissen als Manager einer Gruppe von 60 Hotels, als Familienvater und als Opfer einer traumatischen Entführung mit Mitte zwanzig. Und wie ihn der Unfalltod seines Vaters zwang, bereits mit Anfang dreißig von jetzt auf gleich die komplette Verantwortung für das Unternehmen und seine Mitarbeiter zu übernehmen. Im Zentrum des Buches steht allerdings sein detaillierter Bericht, wie er, seine Direktoren und alle Angestellten gemeinsam und bestmöglich mit dem Auftauchen von Covid 19 Anfang 2020 und den nachfolgenden durchschlagenden Restriktionen für alle umgegangen sind, vom Zusammenhalt vor und während der Lockdowns im Sinne von „Niemand bleibt zurück“, dem pandemiebedingt hochkomplizierten Umgang mit Banken und Behörden und der in der Folge existenzbedrohenden Gesamtsituation für alle. Janssen, der längere Zeit im Kloster verbracht, hier ganz neue spirituelle und esoterische Lebensansichten gewonnen und tief verinnerlicht hat und diese bis heute konsequent lebt, legt sein persönliches Denken und Handeln im Kleinen wie im Großen dem Leser sehr deutlich und nachvollziehbar dar und appelliert dabei immer wieder an Tugenden wie Menschlichkeit und Zusammenhalt und dass Krisen wie Corona auch dazu da sind, um hieraus zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Den dabei unausweichlichen Spagat zwischen seiner Aufgabe als Manager und als Menschenfreund scheint er offensichtlich bewältigen zu können. Ein interessantes, außergewöhnliches Buch, das einen offenen, konzentrierten Leser fordert und zum Nachdenken anregt.