marieause
"Lesen ist Magie! Es kann uns in andere Ebenen versetzen und ermöglicht uns, unsere eigene besser zu verstehen." Was für ein schöner Satz im Buch! Die Kinder-Fantasy-Geschichte, die in Venedig und Burano spielt, begann für mich sehr zäh. Fast hätte ich abgebrochen - im Rückblick bin ich aber froh, dass ich mich durch die ersten zähen Kapitel gekämpft habe. Durchhaltevermögen wurde belohnt. Geheimnisvoll, düster und spannend - das wären die Wörter, die mir sofort zu dem Buch einfallen. Einzelne Komponenten im Buch waren zwar vorhersehbar, trotzdem war es unglaublich spannend, denn wie alles letztendlich zusammenhing, das hat sich in vollem Umfang erst am Ende aufgelöst. Empfohlen wird das Buch ab zehn Jahren. Das finde ich zu früh, ich würde es erst ab zwölf Jahren weiterempfehlen. Es ist schon nicht gerade ohne, was die Helden da durchmachen müssen und keine Regenbogen-Einhorn-Stimmung im Buch. Die Grundstimmung wird m. E. auch gut über das Cover transportiert. Zwei Punkte sind mir besonders aufgefallen, weil sie einen Bezug zur heutigen Pandemie haben. Venedig als Stadt der Masken und was stand da am Speisesaal "bitten höflichst, im Speisesaal auf das Tragen von Masken zu verzichten" Verkehrte Welt gerade! Der andere Punkt war eine Aussage zur Pest, da ging es darum, dass es vielleicht doch keine Krankheit war, sondern dass die Seelen der Lebenden von Geistern verschlungen wurden. Auch das passt gut zu heutigen Verschwörungstheorien, oder? Mein Fazit: nach einem schleppenden Einstieg bekommt man eine spannende Fantasygeschichte geboten, die für unerschrockene Lesekinder ein großes Abenteuer ist. Noch schöner, wenn man schon mal selbst in Venedig war, dann kann man sich alles so richtig gut vorstellen.