Bücher in meiner Hand
Ich liebe den Herbst, mag Ahornbäume und Kanada passt dabei perfekt als Kulisse, deshalb war "Das Flüstern des roten Ahorns ein totaler Cover-Read für mich. Hannah nutzt die Semesterferien um nach Hause zu fliegen und ihre Grossmutter zu unterstützen. Diese weiss aber von nichts - ihre Nachbarn haben Hannah gerufen, da Dora mit ihrem gebrochenen Arm Hilfe braucht. Aber nicht nur deswegen, denn es ist auch höchste Zeit sich endlich über den Rauswurf vor sechs Jahren zu unterhalten. Damals verkündete Hannahs Vater eine neue Frau an seiner Seite zu haben, weswegen er sich sofort trennen würde. Dora unterstützte ihren Sohn und so zogen Hannah und ihre Mutter weg. Seither herrschte Funkstille. Als nun Hannah vor Dora steht, nimmt sie zwar ihre Hilfe an, aber schweigt nach wie vor zu den Vorkommnissen damals. Als Hannah kleine Zettelchen entdeckt, die ihr Vater ihrer Mutter geschrieben hat, spürt sie die grosse Liebe, die ihre Eltern damals verbunden hat und kann erneut nicht begreifen, wieso sie fort geschickt wurden. Den Briten Nick, der mit seiner kleinen Tochter Maggie Gast in der Pension ist, kann Hannah überhaupt nicht einschätzen, denn einmal gibt er sich sehr nett, beim nächsten Mal herrscht er sie griesgrämig an. Hannah würde ihn am liebsten ignorieren, doch Maggie macht ihr einen Strich durch die Rechnung, so dass sie sich öfters mit den beiden abgeben muss. In der Geschichte um Hannah und ihrer Familie sind einige interessante Komponente enthalten. Das Setting in der Nähe einer alten Goldgräberstadt ist nett und die Atmosphäre wurde gut getroffen. Mühe hatte ich aber mit einigen Figuren. Hannah reagierte ganz oft über, Dora blieb zu stumm. Okay, man könnte sagen, es liegt in der Familie, aber die beiden hätten von mir aus schon sympathischer sein können. Sprachlich konnte mich der Roman nicht ganz überzeugen. Oft verwenden deutsche Autorinnen in ihren in englischsprachigen Ländern angesiedelten Romanen englische Floskeln wie "Honey", "Lovely", "Great" und so was. Das kommt hier zum Glück nicht vor, aber man merkte stark, dass die Autorin Deutsche ist und unter englischem Pseudonym schreibt. Von der verwendeten Sprache bin ich nicht so begeistert, besonders bei Hannahs Dialogen kämpfte ich oft beim Lesen. Vielleicht hätte ich mich nicht nur vom Cover locken lassen, sondern mir erst eine Leseprobe ergattern sollen. Am besten gefiel mir in "Das Flüstern des roten Ahorns" wie die Geschichte der Pension erzählt wurde. Die war toll, da passte alles, auch wenn alles ein bisschen zu glatt daher kam. Aber es war eine schöne Idee, damit der Roman rund enden konnte. Fazit: Alles in allem ist es ein Roman mit einigen positiven Seiten und spannendem Hintergrund, aber sprachlich konnte mich die Geschichte nicht ganz abholen. 3.5 Punkte.