Chief Propaganda Officer
England, irgendwann in der Zukunft, nach einer Art Postapokalypse. Die siebzehnjährige Scarlett McCain ist auf sich allein gestellt, als Bankräuberin und Outlaw wird sie verfolgt. Sie kommt gut klar, ist sie doch mit dem Leben in der englischen Wildnis, den gefährlichen Tieren und ihren Verfolgern gut vertraut und dazu eine Meisterschützin. Doch dann trifft sie in einem verunglückten Bus den seltsamen Albert Browne und für sie beginnt ein Abenteuer und eine Hetzjagd, das nicht einmal Scarlett sich hätte vorstellen können. Zusammen fliehen sie quer durch das zerrissene und heruntergekommene Land, immer weiter nach Süden, zu den Inseln Londons, da, wo alle noch frei leben können sollen ... Was soll ich sagen? Irgendwie hat mich die Geschichte enttäuscht. Nach der genialen Reihe Lockwood & Co habe ich einfach ... mehr erwartet. Es ist nicht so, dass es Scarlett an Coolness mangeln würde und ich weiß es zu schätzen, dass Stroud ein Faible für starke Mädchen/Frauen hat. Aber mir fehlte einfach die Magie, das Geniale, die Power und Originalität, die mich an Lockwood gefesselt hat. Hier wurden viele Sachen auch zu einfach geregelt. Scarlett ist ohnehin unbesiegbar. Sie legt ohne mit der Wimper zu zucken zehn Kerle auf einmal um, kann kämpfen und schießen, als gäbe es kein Morgen und findet mitsamt coolen Spruch immer einen Ausweg. Und wenn alle Stricke reißen, ist da auch noch Albert, der zwar so nicht viel zum Überleben beiträgt, doch immerhin Fähigkeiten besitzt, die kein anderer hat. So wurde die Spannung lediglich durch die Sprecherin aufgebaut, die in gefährlichen Situationen mit der Kraft ihrer Stimme atemlose Action erzeugte - ob es dann wirklich so atemlos war, musste man hinterher erstmal überlegen. Anfangs hatte ich ein bisschen Probleme mit ihrer Art zu lesen, aber je länger die Geschichte fortschritt, desto besser gefiel sie mir. Als Fazit ist zu sagen, dass ich nicht sicher bin, ob ich diese Reihe überhaupt weiterverfolgen werde. Es war nicht schlecht, es war aber auch nichts Besonderes und ich bin von dem Autor ein wenig enttäuscht.