silkestuecker
„Weiß“ ist das zweite Buch, welches ich von der Autorin gelesen habe. Und wieder hat sich der Inhalt als anders entpuppt, wie ursprünglich angenommen. „Weiß“ ist ein sehr dünnes Buch. Es hat gerade mal 151 Seiten, die Kapitel sind sehr kurz, teilweise noch nicht mal eine Seite lang und es gibt zudem noch Illustrationen. Die Bibliothek hat das Buch mit dem Interessenaufkleber „Tod“ versehen. Der Plot behandelt, den Kindstod, von dem die große Schwester viele Jahre später erst erfährt. Die namenlose Protagonistin zieht in eine neue Stadt und erinnert sich an ihre verstorbene Schwester. Als Erinnerung macht sie eine Liste an weißen Gegenständen. Hier fand ich es für mich sehr spannend, wie ich das Weiß der Gegenstände selbst in Verbindung mit dem Tod interpretiert habe: z.B. Wickeltuch= Reinheit, Atemwolke= Leben, Schaum einer brechenden Welle = Stärke/Kraft. Wer eine fortlaufende Geschichte erwartet, wartet in dem Buch vergeblich. Die einzelnen, teilweise wirklich kurzen, mit ein paar Sätzen geschrieben Kapitel behandeln jedes einen weißen Gegenstand. Dabei herrscht eine stille Athmosphäre, die eben aber gut mit dem Thema und den Gegenständen passen. Alles in allem ein spezielles, ruhige, aber irgendwie tröstliches Buch, was mich leider genauso ratlos zurücklässt, wie „Die Vegetarierin“