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Zwei Themen, dramatisch fesselnd berührend ernüchternd „Die Kampagne“ behandelt eigentlich zwei große Themen. Einerseits politisches Verhalten im Wahlkampf und andererseits die juristische Situation bei Vergewaltigungsdelikten. Ausgangsbasis ist hier die USA. Dennoch ist anzunehmen, dass es in anderen Staaten nicht wesentlich besser aussehen wird. Mittelpunkt scheint die Anwältin Natasha Winthrop zu sein. Als sie in ihrem Haus überfallen und beinahe vergewaltigt wird, beginnen beide Themen sich ihren Weg zu bahnen. Um ihr aus dieser Misere zu helfen, engagiert sie Maggie Costello. Die beste Ermittlerin beginnt in Natashas Vergangenheit zu stöbern und schon bald keimt die Frage, ob Natasha Winthrop wirklich das unschuldige Opfer ist, auf. Ungereimtheiten öffnen Türen für eine noch größere Frage: wer ist Natasha Winthrop eigentlich? Sam Bourne zeigt Machenschaften, Verleumdung - durch soziale Medien schnellstens verbreitet, politische Intrigen, versteckte Winkelzüge, aber auch die Ohnmacht betroffener Frauen gegenüber der rechtlichen Lage und ungerechten Behandlung auf. Stellenweise verwirrt dieses Geflecht aus Täuschung und Wut. Am Ende sind die losen Enden verknüpft und die meisten Fragen beantwortet. Manches bleibt aber durchaus der Interpretation des Lesers vorbehalten. Beim Wort Thriller denke ich in erster Linie an viele Morde, grausame Taten oder psychisch gestörte Täter. Nichts davon trifft hier wirklich zu. Dennoch hinterlässt das Buch den Leser nachdenklich und dürft durch die Art der real wirkenden, und vielleicht auch wirklich realen, Durchtriebenheit in die Reihe der Thriller gestellt werden.