marcello
Wenn man bedenkt, dass ich die Weihnachtsbäckerei verehre, ist es fast schon verwunderlich, dass ich kein einziges Backbuch habe, das sich ausschließlich mit Plätzchen, Stollen und Co. beschäftigt. Wahrscheinlich hat mich deswegen „Weihnachten mit Christina“ sofort angesprochen, denn zum einen blickte mir ein sympathisches Gesicht entgegen, dann wirkte der Titel auch einfach sehr persönlich und schließlich war ja sogar noch mehr an Tipps und Tricks versprochen als nur das einfache Backen. Ich habe nur das PDF als Leseexemplar vorliegen, kann also über Material und Aufmachung keine Aussage treffen, aber von den Farben her, der Schriftart her und ähnlichem ist mein Geschmack und auch generell meine Erwartung definitiv erfüllt, denn es sind weihnachtliche Farben, es kommt auch durch die ausgewählten Fotos problemlos schon im Oktober Weihnachtsstimmung auf und es wirkt in sich verspielt und damit zum Glück nicht bieder, was für mich auch Pluspunkte sind. Zudem hat sich eben auch durch das gesamte Buch der Eindruck des Covers bestätigt. Es ist das Buch einer Frau, die Familie großschreibt und das kommt sofort rüber, dadurch wirken die geteilten Geschichte intim und auch einladend. Zudem spricht aus Christinas Erzählungen auch ein Verständnis von Weihnachten heraus, das ich als das meine wiedererkenne und das macht auf jeden Fall ebenfalls Spaß und erweckt Nostalgie, da es bekanntlich jedes Weihnachten erneut die Hoffnung ist, dieses spezielle Gefühl kreieren zu können. Inhaltlich wird wirklich eine bunte Mischung an Rezepten, Bastelideen, geteilten Geschichten und sonstigen Tipps geboten. Dazu passt es dann auch hervorragend, dass Christina mit regional, biologisch und nachhaltig eine Philosophie in ihren Vorschlägen hat, die genau in die aktuelle Zeit passt. Für erfahrene BäckerInnen ist es sicherlich so, dass gerade die Tipps zu den Teigen oder auch die Rezepte für die Grundteigarten in der Weihnachtsbäckerei keine Neuerungen sind. Insgesamt würde ich auch vermuten, dass „Weihnachten mit Christina“ weniger an alte Hasen richtet, aber ich habe dennoch begeistert alles mitverfolgt, weil ich solch ein Buch, in dem kompakt alles Wichtige aus der Weihnachtsbäckerei drin steht, noch nicht hatte. Generell würde ich aber empfehlen, dass sich dieses Weihnachtsbuch vor allem an Familien richtet, die gemeinsam die Weihnachtsbäckerei und alles drum herum erkunden wollen. Das Einzige, was mir wirklich störend ins Auge gesprungen ist, ist die Tatsache, dass sich einige Rezepte doch zu sehr ähneln. Seien es die Nougatplätzchen oder die verschiedenen Doppeldecker mit unterschiedlichen Marmeladensorten, da waren die Unterschiede dann nur noch marginal, das ist insgesamt sicherlich enttäuschend und dennoch: nach Abzug der doppelten Rezepte ist immer noch genug zu entdecken. Aber da Christina ganz am Ende auch ein herzhaftes Rezept anbietet, ist es auch verwunderlich, dass nicht eine ganze Ecke in diesem Bereich angeboten wurde, denn ja, man kann sich Weihnachten auch auf herzhafte Weise durch den Backofen nähern. Fazit: „Weihnachten mit Christina“ ist ein wirklich sympathisches und vor allem kompaktes Buch zur Weihnachtsbäckerei und ganz viel mehr. Ich habe genau den Input bekommen, den ich mir gewünscht habe. Für erfahrene Bäcker*innen mag es nicht viel Neues geben und auch die Rezepte ähneln sich stellenweise zu sehr, aber gerade für Familien und für die Standardausstattung ein echter Hit!