chianti
Darcia Bonnet wurde vor drei Jahren aus der Schattenstadt Babylon nach New Orleans verbannt, wo die Hexia als Fluchbrecherin arbeitet und nebenbei danach strebt, zur neuen Herrin der Wicked zu werden. Doch auf dem Weg zu ihrem Ziel kommt ihr der Hexer Valens in die Quere, der verflucht wurde und von Darcia möchte, dass sie den Fluch bricht. "Das Herz der Hexe" ist der Auftakt von Laura Labas Lady of the Wicked Dilogie, der aus den wechselnden Ich-Perspektiven von Darcia Bonnet und Valens Hill und aus der personalen Erzählperspektive von Ruth Gapour, einer Stadtwache von Babylon erzählt wird. Hexengeschichten lese ich ja immer gerne, sodass ich darauf gespannt war, wie mir dieser Auftakt gefallen würde. Es gibt fünfundzwanzig Schattenstädte, die allesamt eine Stadt in der Welt der Menschen als Anker besitzen. So sind Babylon und New Orleans miteinander verbunden. Während Val ein Hexer ist, ist Darcia eine Hexia, eine Halbhexe, die nur wenig Magie besitzt und deshalb nicht sonderlich begabt ist, was Zauber und Flüche angeht. Doch Darcia versteht sich auf das Heilen von körperlichen Beschwerden und das Brechen von Flüchen. Und durch Letzteres wird Val auf sie aufmerksam, denn er wurde verflucht und Darcia soll ihm helfen. Neben Hexern und Hexias treffen wir noch auf Septas und Waiżen, die eine besondere Begabung für Flüche haben und auf Schattenwesen wie Trolle, Ghule, Meerjungfrauen und einer Wila, einem Naturgeist. New Orleans ist dabei eine tolle Kulisse, denn das Übernatürliche fügt sich perfekt ein! Ich fand es aber schade, dass man nur wenig über die Hintergründe erfährt, sodass mir ein wenig die Tiefe gefehlt hat. Mit den Charakteren hatte ich leider meine Schwierigkeiten. Darcia wurde vor drei Jahren aus Babylon verbannt, wenn auch zu Unrecht und will zur Herrin der Wicked werden, um ihre Schwester zu retten. Doch dafür muss sie dunkle Wege gehen. Der Waldtroll Tieno ist immer für sie da, aber sie ist teilweise doch sehr gemein zu ihm. Generell lässt sie niemanden wirklich an sich heran und ist sehr abweisend, was ich auch verstehen konnte, aber das hat sie nicht sonderlich sympathisch gemacht. Valens wurde verflucht und ist aus Babylon geflohen. Darcia soll als begabte Fluchbrecherin seinen Fluch brechen, doch sie hat kein Interesse daran, ihm zu helfen, aber Val ist kreativ und hartnäckig. Dank Ruth durften wir auch einen Blick nach Babylon werfen, der wirklich sehr aufschlussreich war, allerdings mochte ich Ruth nicht wirklich. Sie ist mir zu unsicher gewesen und genau wie Val blieb sie mir zu blass, als dass ich wirklich mit ihr mitfiebern konnte. Das Buch beginnt spannend, denn Darcia arbeitet sehr konzentriert an ihrem Plan, die Herrschaft über die Wicked zu übernehmen, doch sie wird auf den letzten Metern ungeduldig und muss dann auch noch feststellen, dass noch jemand das gleiche Ziel verfolgt wie sie. Dann trifft sie auf Val und sie muss ihm gezwungenermaßen helfen, seinen Fluch zu brechen. Ich muss sagen, dass ich mir vom Verlauf der Handlung doch etwas mehr erhofft hatte. Ich mochte die düstere Atmosphäre sehr gerne und am Anfang hat es mir auch gut gefallen, mit dem Verlauf der Handlung bin ich allerdings nicht wirklich glücklich, da diese doch eine andere Richtung eingeschlagen hat, als ich vermutet hätte. Zum Schluss wurde es für meinen Geschmack dann auch noch ein wenig hektisch, als müssten gewisse Dinge unbedingt noch auf den letzten hundert Seiten geschehen, und das Ende ist ein fieser Cliffhanger. Dennoch werde ich den zweiten Band wahrscheinlich nicht lesen, da mich dieser Auftakt doch etwas enttäuscht zurücklässt. Fazit: "Das Herz der Hexe" von Laura Labas ist ein Auftakt, von dem ich mir etwas mehr versprochen hatte. Ich mochte das Setting sehr gerne, allerdings bin ich mit den Charakteren nicht wirklich warm geworden und auch die Geschichte konnte mich nicht begeistern. Ich vergebe schwache drei Kleeblätter.