Bücher in meiner Hand
In diesem zwölften Band erzählt Marie Force die Geschichte von Lincoln und Molly - die Eltern der zehn mittlerweile erwachsenen Kindern, von deren in den vorherigen Bänden die Rede war. Alle Geschwister haben einen feinen, einwandfreien Charakter, so dass man sich als Leserin oft fragte, wie die bloss alle so nett und hilfsbereit sein können, zudem so stark mit der Familie verbunden. Da müssen die Eltern in der Erziehung vieles richtig gemacht haben. In "Jeder Schritt zu dir" erfährt man nun, wieso es Lincoln und Molly so wichtig war, die Familienbande zu bestärken und wie sie sich kennenlernten - eben, wie alles begann. Jedes Kapitel wird mit einer Songzeile eines Beatles-Songs oder einem Zitat von einem der Beatles überschrieben. "Let it be" ("Lass es geschehen") ist somit auch der Originaltitel, aber auch der deutsche Titel macht Sinn. Zudem ist Lincoln ein grosser Fan der Beatles, der in jungen Jahren eigentlich nach England wollte, aber dann kam Molly dazwischen. Soviel wussten wir bereits aus den anderen Büchern. Dass sie sich in Mississippi zum ersten Mal begegneten und was dann alles geschah, wird hingegen erst jetzt geschildert. Diese "Where we met"-Story ist spannend, aber auch traurig und hat mir gut gefallen. Das Kennenlernen an sich aber wäre eigentlich sehr schnell erzählt. Deshalb hat Marie Force wohl in der Gegenwart noch einige Füller gebraucht - und die haben mir gar nicht gefallen. Nämlich die ausführliche Schilderung, wie alle Kinder ihren Partnern von der Familiensitzung bzw. vom Anruf von Lincolns Schwester erzählten. Das alleine hätt ich noch verschmerzt, wenn am Ende nicht wieder von jedem Paar einzeln und seitenfüllend erzählt worden wäre, wie stark sie sich vermisst haben. Da hätte sich die Autorin kürzer fassen und stattdessen etwas mehr "Vergangenheit" einweben können. Oder Stadtelch Fred etwas mehr einbeziehen, das hätte mehr Sinn ergeben. Sehr schön fand ich, dass man ein wenig mehr über Elmer erfuhr. Insgesamt ist "Jeder Schritt zu dir" ein emotionaler und nachdenklicher Roman, passend zur Weihnachtszeit und wie ich finde, ein Muss für alle "Lost in Love"-Leserinnen. Der nächste Band um Noah, der das Hotel aufbaut und von dem man bisher kaum etwas erfahren hatte, wird dann wohl wieder etwas flotter. Auf seine Geschichte bin ich gespannt. Fazit: Ein emotioneller und sentimentaler Einblick in die alte Familiengeschichte. 4 Punkte.