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gachmuret

Posted on 29.10.2021

Daisy Dalrymple gehört zu den Reichen und Schönen im Großbritannien der 1920er Jahre. Statt standesgemäß zu heiraten und sich anschließend um Wohltätigkeit oder Schikanierung des Hauspersonals oder beides zu kümmern, entschließt sie sich, ihren Lebensunterhalt durch bezahlte Arbeit zu verdienen. Aber natürlich durch Arbeit, die ihrem Namen und Stand angemessen ist - sie schreibt für ein Hochglanzmagazin, in dem sich die Elite selbst bespiegelt. Um den Familiensitz Wentwater Court zu porträtieren, reist sie dorthin und wird von der dort ansässigen Famile angemessen empfangen. Und natürlich ist man dort mit all dem beschäftigt, das die Reichen und Schönen halt tun: Man macht sich gegenseitig das Leben schwer, übt sich in Ränken, deutet hier dies und dort jenes an, unterstellt allen die schlechtesten Dinge und lässt sich darüber mal mehr mal weniger unverhohlen aus, während der Hausherr sich um den Ruf der Familie sorgt und sich dabei derart förmlich gibt, dass man sich wundert, wie er sich in dieser steifen Haltung überhaupt von einem Zimmer zum anderen fortbewegen kann. Bei all diesen Beschäftigungen wirkt denn auch der ermittelnde Beamte weitaus störender als die Leiche - was nicht wundert, denn im Gegensatz zum Inspector ist der Tote ein standesgemäßer Gast. Carola Dunn ist den Konventionen des Genres absolut verpflichtet, natürlich verguckt sich die Protagonistin unangemessen und ist der Mord weder gruselig noch geheimnisvoll. Aber Miss Daisy ist schlagfertig und sympathisch, der Stil angenehm flüssig und der Fall nebst Personal bei aller Konventionalität nicht allzu platt. Das liest sich gut nebenbei weg.

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