joberlin
Tana Frenchs neues Buch ist ein im konventionellen Stil geschriebener und recht behäbig daherkommender Roman, der viel Zeit braucht, um sich zu entwickeln. Ihr Lesepublikum muss sich dabei mit Mainstreamzutaten zufriedengeben und benötigt außerdem viel Sinn für ausführliche Lokalkoloritschilderungen auch der Nebenschauplätze. Geduld ist gefragt beim Warten auf Spannung. - Inzwischen gibt es die genretypischen Zutaten wie den einsamen Ex-Cop, Männerrangeleien im Pub, Familiengeschichten, Häuserrenovierung und so weiter. Dabei ist der Roman gut geschrieben und nicht uninteressant, wäre er nur kürzer und trüge er nicht das Emblem "Kriminalroman" – dem er erst nach etlichen Kapiteln wirklich entspricht: Brendan, ein Junge aus dem Dorf ist verschwunden. Wurde er entführt? Hat er seine Familie aus eigenem Antrieb verlassen? Cal, der Cop im Ruhestand übernimmt den Fall. Wer durchgehalten hat, wird nun belohnt – ein durchaus interessanter Plot entwickelt sich und die Lektüre wird insbesondere für French-Fans doch noch zum Vergnügen.