dajobama
Das Glück des Wolfes – Paolo Cognetti Silvia und Fausto verbindet eine zarte Liebesgeschichte – vor der atemberaubenden Kulisse der italienischen Hochgebirgswelt. Paolo Cognetti hat in seinem Roman „Acht Berge“ bereits durch seine wunderschönen Landschaftsbeschreibungen überzeugt. Auch in diesem Werk gewinnt der Leser den Eindruck, die eigentlichen Protagonisten sind die Berge. Die große Liebe des Autors ihnen gegenüber ist regelrecht spürbar. Silvia und Fausto befinden sich regelrecht in ihren Schatten. Was sie betrifft, drückt sich der Autor oft recht wortkarg, beinahe emotionslos aus. Für das Gebirge hat er dagegen vielfältige poetische Beschreibungen. Über allem liegt die überwältigende Stille der Berge und eine gewisse Ehrfurcht angesichts ihrer Beständigkeit beziehungsweise der vergänglichen Nichtigkeit des Menschen. Silvia und Fausto begegnen sich im kleinen Bergdorf Fontana Fredda. Es beginnt eine oberflächliche Liebelei, bevor sich ihre Wege zum Ende der Saison wieder trennen. Mal verlässt die eine, mal der andere das Bergdorf – nur um immer wieder zueinander zu finden. Dennoch diese Liebesgeschichte bleibt vage. Hier empfand ich diesen Roman oft als sehr bruchstückhaft. Es wird sehr wenig erklärt und sehr viel der Fantasie des Lesers überlassen. Hier hätte ich mir manchmal etwas mehr gewünscht. Wieder überzeugt Cognetti in erster Linie mit seiner Faszination für die Berge. Da mich „Acht Berge“ inhaltlich wesentlich mehr überzeugen konnte, vergebe ich hier 4 Sterne.