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bibliomarie

Posted on 26.10.2021

Eine verlassene Kleingartensiedlung wird zu Bauland erschlossen. Bei den Abrissarbeiten der Gartenhütten finden sich menschliche Knochen. Aber der Bürgermeister möchte keine Komplikationen, also sollen die Gemeindemitarbeiter die Knochen stillschweigend verschwinden lassen. Doch ein neugieriger Hund macht die Pläne zunichte. Die Kripo – Kommissar Harro Betz und die Kollegen Ravi Bingenheimer und Tobias Schmahl haben wenige Anhaltspunkte. Keine Identifizierungsmerkmale, kein passender Vermisstenfall, zerstörte Spuren machen die Suche fast unmöglich. Herrgottsacker ließ mich gleich zu Beginn schaudern. Der Fall geht unter die Haut und je mehr ans Licht kommt, umso spannender wird es. Der Leser hat nämlich eine Stimme den Kommissaren voraus: die Gedankengänge eines todkranken Mannes, der sehr genau um die Vorgänge weiß und auf seine Art für Gerechtigkeit sorgen will. Sehr eindrücklich werden die Beamten geschildert. Das Team harmoniert und arbeitet gut zusammen, auch oder weil man um die Schwächen der Kollegen weiß. Betz scheint am persönlichen Tiefpunkt angekommen zu sein, ohne Flachmann verlässt er nicht mehr das Haus und nur noch die Arbeit scheint ihn zu stützen. Tobias, ein junger Familienvater ist von der häuslichen Situation überfordert und bei Ravi ist es die Ungewissheit seiner Herkunft, die ihn als Adoptivkind umtreibt. Das ist sehr realistisch in die Handlung eingebunden und macht die Figuren auch über die reine Ermittlungsarbeit hinaus sehr interessant. Der Plot ist ebenfalls sehr nahe an der Realität und auch von erschreckender Aktualität. Das hat für mich eine Spannung erzeugt, der ich mich nicht entziehen konnte und die mich nachhaltig beschäftigte. In einem Satz: ein fesselnder Krimi, den man nicht aus der Hand legen mag.

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