Profilbild von nicole_leseeule_36

nicole_leseeule_36

Posted on 25.10.2021

Fünf Kurzgeschichten von der ersten großen Liebe, dem ersten Herschmerz, der Vielfalt der Liebe in all ihren Facetten, den Höhen und Tiefen und den leisen, unerwarteten Momenten. In der erste Geschichte „Ein zerbrochenes Herz ist ein zerbrochenes Herz ist ein zerbrochenes Herz“ von Ruth Rahlff geht es um Anna, die ihre Tante Lola in London besucht. Sie wurde in der Liebe bereits verletzt und hat sich sogar ihrer großen Leidenschaft des Zeichens abgewandt. Doch im Haus ihrer Tante taucht ein ganz besonderes Bild auf, dessen ganze Aufmerksamkeit von Anna verlangt. Diese erste Story hat mir sogleich sehr gefallen. Sie hat einen mystischen Flair und gerne hätte ich mehr davon gelesen. In der zweiten Geschichte „Rot ist die unbequemste Farbe“ von Anne Hoffmann geht es um die 16 jährige Merle und ihre Freunde Noah und Lena. Neben der Wert der Freundschaft, geht es um den ersten Herzschmerz, die erste Abfuhr und einen Weg seine Liebe auszudrücken. Eine gute Geschichte, jedoch eher unspektakulär. In der dritten Geschichte „Nicht in diesem Universum“ von Andreas Thamm verschlägt es uns in die Schultheateraufführung von Frühlings Erwachen und der ersten heimlichen Liebe. Benny wird nicht noch körperlich größer, auch in seiner Persönlichkeit entwickelt er sich sehr stark. Seine auserwählte Fabienne scheint unerreichbar fern zu sein und alles endet mit dem schönsten Moment in der Liebe und Form der Zuneigung. Eine sehr süße Story, die mich etwas an englische und amerikanische Serien erinnert hat. In der vierten Geschichte „Davor / Danach“ von Mario Fesler geht es um eine Liebe zum falschen Zeitpunkt. Das davor zeigt und die ersten schönen Momente. Das Danach, wie es zerbricht. Doc Dazwischen gibt es die Gegenwart. Nach kurzer Orientierung konnte ich der Story folgen und hatte das Gefühl, das er nur der Beginn oder ein Ausschnitt von etwas ganz großes ist. Gerne hätte ich hiervon noch mehr gelesen. In der fünften und letzten Geschichte „Liebe in Zeiten von Corona“ von Antje Leser geht es um einer der aktuellsten Themen überhaupt und wie es sich bei Fynn in der Quarantäne aushalten lässt. Doch auch in dieser Zeit ist es Zeit für Liebe und wie diese zu Stande kommt wird ganz zauberhaft und beeindruckend erzählt. Handlungsort sind hier die Dächer von Berlin. Leider ging auch diese viel zu schnell zu Ende. Die einzelnen Geschichten umfassen eine Länge zwischen 40 – 50 Buchseiten und die Gesamtausgabe hat 238 Leseseiten. Es liest sich als ganz flott und man kann sich die Storys super einteilen. Bei Kurzgeschichten wird sich auf das Wesentliche fokussiert und ich habe mich bei fast jeder einzelnen Geschichte sehr wohl gefühlt. Einige lagen mir viel mehr als andere. Es handelt sich um junge Liebesgeschichten, quasi der ersten Liebe, sodass sich die Protagonisten im Schulalter bis maximal im Studienalter befinden. Mir hat es im Großen an nichts relevanten gefehlt, die wichtigsten Informationen wurden geliefert und es ist einfach schön in die verschiedensten Facetten der Liebe, ihrer Wandelbarkeit, ihrer Wahrnehmung und zu ihrer jüngsten Zeit einzutauchen. Meist ist die erste Liebe mit Schmerz verbunden, was man auch hier deutlich zu spüren bekommt. Doch es ist niemals das Ende, sonder ein Beginn für etwas Neues und einen neuen Fokus. Die einzelnen Schreibstile sind sehr unterschiedlich, aber dennoch alle auf ihre eigene Weise sehr schön und wandeln in ihrer eigenen Thematik und Dynamik. Sie haben alle einen jugendlichen Stil und sind teils auch umgangssprachlich. Alle mochte ich gerne und habe mich in den Texten gut zurechtgefunden. Die verschiedenen Emotionen die ausdrückt werden, legen sich im Geschriebenen wieder. Es liest sich flott, leicht, süss, humorvoll und wunderschön. Drei Geschichten wurden in der Ich-Perspektive und die anderen beiden in der Erzähl-Perspektive wiedergegeben. Alle Geschichten haben einen sehr schönen Spannungsaufbau. Das Buchcover des gebundenen Einband ist einfach wunderschön und lieblich. Die Liebe daran ist deutlich zu erkennen, die beherrschende Farbe ist rosa und lila, mit geprägter Schrift und auch im inneren mit viel Liebe zum Detail verarbeitet. Mein Fazit: Eine sehr schöne Zusammenstellung der verschiedenen ersten Lieben, auch wenn diese nicht immer zu einer bewussten Person dasein muss. Liebe zeigt sich in vielen Varianten. Auch wenn nicht bei jeder einzelnen Geschichte der Funke übergesprungen ist, habe ich mich beim Lesen doch sehr wohl gefühlt und wäre gerne noch länger eingetaucht.

zurück nach oben