Ramona Kielfeder
Die Love-Is-Reihe von Kathinka Engel habe ich irgendwie sehr lange Zeit nicht beendet. Keine Ahnung, warum es so lange gedauert hat, bis Love is Wild bei mir eingezogen ist. Aber ich muss sagen: Das Warten hat sich gelohnt! Schon mit Love is Loud hatte sich Kathinka Engel für mich spürbar weiterentwickelt und auch Love is Bold mochte ich sehr. Aber irgendwie ist Love is Wild anders. Rauer. Schmerzhafter. Curtis hat auf jeden Fall sehr, sehr viele Pakete zu tragen. Und anders, als wir es gewohnt sind, stürzt sich nicht eine total ambitionierte Frau mit ihm in eine Beziehung, um ihn “zu retten”. Denn manche Dinge kann man nicht mit einer Umarmung wieder heilen. Amory weiß das und versucht, es zu respektieren, auch wenn es ihr zuweilen sehr schwer fällt. Diesen inneren Konflikt von Amory fand ich sehr gelungen. Aber ich könnte die Autorin dafür einfach knutschen, dass sie Amory nicht hat einknicken lassen. So von wegen “Ja ok, jetzt hast du lange genug gezappelt. Lass uns Sex haben und dann gehts dir bestimmt für immer gut!”. Viel zu oft werden bestimmte Probleme in Büchern oftmals durch “die richtige” Beziehungsperson gelöst. Also durch das alleinige Auftauchen und Dasein dieser. Und das ist einfach nicht realistisch. Außerdem hat Kathinka Engel eine “wunderbare” Person in die Geschichte eingebunden, an der sie viele ihrer eigenen Überzeugungen deutlich macht. Oder vielleicht formuliere ich es weniger gewagt. Diese Person sagt Dinge, wo Amory eine bestimmte Haltung hat/ entwickelt und wo ich mir als junger Mensch einfach auch schon Vorbilder in der Richtung gewünscht hätte. Ich will nicht zu sehr spoilern, deshalb umschreibe ich das hier nur so wage. Love is Wild von Kathinka Engel tut weh. Aber die rauen Kanten werden durch den Humor, durch Freundschaft und auch durch die Liebe weicher gemacht. Der dritte Band dieser Trilogie ist auf jeden Fall mein liebster Band!