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Ein neues Abenteuer beginnt Nachdem Charlotte, gemeinsam mit ihren Freundinnen vor einem Jahr ein unerwartetes Abenteuer erlebt hatte, hatte sich ihr Leben grundlegend verändert. Nun war sie nicht mehr einfach nur eine gewöhnliche 16-jährige, sondern die Abenteurerin und andere interessierten sich für das, was sie erlebt hatte. Aber auch wenn sie versuchte, in ihren Alltag zurückzukehren, so erschien ihr das unmöglich. Immerhin war eine ihrer Freundinnen, Bea, seit damals spurlos verschwunden. Als sich Bea dann jedoch ausgerechnet bei Charlotte meldet, scheint ein neues Abenteuer zu beginnen. Viele Jahre nach „Mädchenmeute“ erschien hiermit der zweite Teil der Reihe. Auch wenn beide Bücher Bezug aufeinander nehmen, ist es dennoch gut möglich, „Mädchenmeuterei“ zu lesen, ohne bereits den ersten Teil zu kennen. Dennoch finde ich es bedenklich, dass bei diesem Buch überhaupt nicht offen kommuniziert wird, dass es sich um einen Teil einer Reihe handelt. Meiner Meinung nach hätte eine Erwähnung darüber definitiv in den Klappentext gehört. Was bei dem Buch mit als Erstes auffällt, ist der eher ungewöhnliche Schreibstil. Das Buch erzählt aus der Ich-Perspektive von der Protagonistin Charlotte. Dabei bemüht sich Kirsten Fuchs sehr dabei, die Gedanken der Protagonistin sehr ausführlich in einer jugendlichen Sprache zu schildern. Meistens gelingt das sehr gut, manchmal geraten unter diesen Jugend-Slang jedoch auch Begriffe, welche Jugendliche zur heutigen Zeit überhaupt nicht mehr nutzen. Zwischen den einzelnen Kapiteln werden auch immer wieder Videoaufzeichnungen beschrieben. Diese haben wiederum einen komplett anderen Schreibstil. Hier wird in knappen Sätzen die Abfolge der Geschehnisse geschildert. Manchmal wird jedoch auch der Leser selbst in diesen Abschnitten angesprochen. Tatsächlich hatte mich das des Öfteren aus dem Lesefluss herausgerissen. Leider wirken die aufeinanderfolgenden Abschnitte oft zu abgehackt, weshalb man immer wieder kurz aus der Geschichte gerissen wird. Die Geschichte selbst lebt vor allem von den Charakteren und dem Thema Freundschaft. In der Gruppe der Mädchen hat wirklich jede einzelne ihre ganz eigenen Charaktereigenschaften. Jedes Mädchen hat etwas, was sie ganz speziell ausmacht. Das wirkt einerseits sehr authentisch und sorgt gleichzeitig dafür, dass jeder ohne Probleme einen Lieblingscharakter finden wird. Man merkt auch sehr gut den Zusammenhalt der verschiedenen Mädchen. Freundschaft ist mit das wichtigste Thema in der Geschichte und dieses wurde auch sehr gut umgesetzt. Obwohl man die Verbindung der Freundschaften spürt, lässt die Geschichte auch kleine Auseinandersetzungen und Meinungsverschiedenheiten zu. Die Freundschaften wirken somit richtig real, als ob sie aus dem wahren Leben stammen könnten. Leider empfand ich jedoch viele Handlungen in der Geschichte zu unrealistisch. Bei den Lösungen manche Probleme wird mehr darauf geachtet, einen möglichst einfachen Lösungsweg zu finden, als einen möglichst realistischen. Egal ob es sich um die Reaktionen von Erziehungsberechtigten oder die Pläne der Mädchen handelt, ich hatte mir ständig beim Lesen gedacht, "so wäre das doch niemals möglich". Abgesehen davon schienen mir manche Handlungen auch, trotz des Alters der Mädchen, viel zu naiv und unüberlegt. Auch das hatte mich leider immer wieder aus der Geschichte gerissen. Fazit: Mädchenmeuterei schafft es sehr gut, eine spannende Geschichte über Zusammenhalt und Freundschaft zu erzählen. Um das Buch wirklich genießen zu können, sollte man jedoch kein Problem mit ausgeschriebener Jugendsprache und teils unrealistischen, so wie naiven Handlungen haben. Wer darüber hinwegsehen kann, wird mit tollen Charakteren und einem ungewöhnlichen Abenteuer belohnt.