damarisdy
Ich habe mich sehr über den Titel "Stadt des Zorns" von Marc Meller gefreut, welcher mir vom Ullstein Verlag über Netgalley als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde. Vielen lieben Dank dafür an dieser Stelle, es versteht sich dabei natürlich von selbst, dass meine Meinung zum Buch dadurch in keiner Weise beeinflusst wird. Nachdem ich bereits "Raum der Angst" des Autors gelesen und wirklich gemocht habe, freute ich mich auf einen neuen Thriller von ihm. Dieser kann auch ohne den vorherigen Band gelesen werden, auch wenn hier Protagonisten des Vorgängers erneut auftreten. Janus ist nämlich wieder zurück und verwandelt die ganze Stadt in eine Art Escape Room. Dabei hat er es vor allem auf die Protagonistin Hannah abgesehen, die ihm bei seinen letzten Spielchen als Einzige entkommen ist. Wird sie es auch diesmal schaffen, obwohl alles noch verzwickter und perfider ist?! Und welche Menschen werden daran glauben müssen?! Marc Meller schreibt seinen Thriller aus den unterschiedlichsten Sichtweisen wie den Ermittlern, Janus selbst, Hannah und ihrer Schwester in der dritten Person im Präteritum. So lerne ich zwar schnell eine Vielzahl an Personen kennen, kann sie aber recht zügig zuordnen und mir ein gutes Bild von der derzeitigen Situation machen. Hannah ist mir direkt sympathisch, wohingegen es mir ihre Schwester irgendwie etwas schwerer macht, ich finde sie nicht so ganz koschah. Generell sind alle Nebenfiguren hier eher etwas blass, aber ich denke, dass das vom Autor so beabsichtigt wurde, damit einfach Jeder verdächtig wird. Denn es ist kaum vorstellbar, dass Janus das alles allein inszeniert hat. Die Geschehnisse nehmen zwar schon am Anfang der Geschichte ihren Lauf und reißen mich direkt mit, finden ihren Höhepunkt aber eher erst ab der Hälfte bzw. dem letzten Drittel des Buches. Dort findet das Exit Game um Leben und Tod dann erst wirklich statt. Hier hätten die Schauplätze vielleicht noch ein wenig mehr beschrieben werden können und auch die jeweiligen Herausforderungen des Spiels an sich, dennoch kam die Spannung bei mir super auf und ließ gar nicht mehr nach. Das Meiste davon ließ sich auch gut vorstellen. Von vorne bis hinten habe konnte ich beim Lesen kaum durchatmen, so rasant und einnehmend ist der Schreibstil des Autors. Der Spannungsbogen hält sich wirklich permanent aufrecht und es wird auch gut blutig, das Buch weist ein paar Horror-Elemente auf. Das muss man denk ich mögen :-) Von "Stadt des Zorns" habe ich mir definitiv nicht zu viel versprochen und bin auf weitere Bücher des Autors gespannt! Ich vergebe eine klare Lese- und Kaufempfehlung und 4,5 Sterne, die ich – sofern nicht anders möglich – gerne aufrunde *****