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Ich verfolge Poznanskis Bücher schon seit Jahren und bin ein großer Fan ihrer Erwachsenen-Thriller, aber auch der Jugendbücher, die mich stets sehr fesseln konnten und jedes Mal wieder auf sehr kreativen Ideen beruhen. In ihrem neustem Jugendthriller „Shelter“ dreht sich nun alles um Verschwörungstheorien. Als einige Bekannte auf einer Party mal wieder ihren Hang zur Esoterik und zu Verschwörungstheorien zeigen, beschließen Benny und seine Freunde aus einem Spaß heraus eine wirre Geschichte über Aliens, die sich der Körper der Menschen bedienen, ins Internet zu setzen, um einige Verschwörungstheoretiker*innen zu verarschen. In einer Nacht und Nebel Aktion malen Sie seltsame Symbole in der ganzen Stadt und verbreiten ihre Geschichte anschließend häppchenweise auf Social Media. Schnell bekommt die Theorie immer mehr Anhänger, bis die Situation plötzlich ein Eigenleben entwickelt. Schließlich bringt der Versuch den Spaß aufzuklären Benny und seine Freunde immer mehr in Gefahr. Der Thriller setzt mitten im Geschehen ein und die Leser*innen begleiten Benny und seine Freunde Nando, Liv, Darya und Till bei der Planung und Ausführung ihrer Idee. Die Idee eine Verschwörungstheorie immer mehr aus dem Ruder laufen zu lassen wurde dabei sehr gut umgesetzt, sodass schnell ein gewisses Maß an Spannung aufgebaut werden konnte und deutlich wird, wie schnell sich Dinge über das Internet verbreiten und ein Eigenleben entwickeln können. Der Thriller wird vollständig aus Bennys Sicht erzählt, wodurch er auch im Vordergrund steht und die Leser*innen vor allem über ihn Hintergrundwissen erlangen, es hat mich jedoch etwas gestört, dass immer wieder auf seine Vergangenheit angespielt wurde und diese dann nur sehr kurz und knapp behandelt wurde. Gleichzeitig blieben die Nebencharaktere etwas blass, man erfährt zwar nach und nach einiges über sie und kann sie auch auseinanderhalten, ich hätte mir aber auch bei einem Thriller gewünscht mich besser in sie hineinversetzen zu können. Trotzdem steht für mich natürlich die Spannung und die Handlung an sich im Vordergrund, die mich zwischenzeitlich auch mal überraschen konnte und deren Auflösung ich so nicht erwartet hätte. Insgesamt wurde das hochaktuelle Thema rund um Verschwörungstheorien, deren rasante Verbreitung in den Medien und die Gefahren, die davon ausgehen spannend und logisch umgesetzt, sodass mich Shelter sehr unterhalten und gepackt hat. Von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung für Jugendthriller-Fans. Da mir charakterlich jedoch etwas Tiefe fehlte gebe ich 4 Sterne!