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nina 🌸

Posted on 10.10.2021

Schwache Fortsetzung, die viel Potenzial verschenkt. Zur Geschichte: Es fiel mir schwer, wieder in die Geschichte reinzukommen, da das Lesen des ersten Bandes bei mir schon eine ganze Weile zurücklag und mich dieser zudem leider nur mäßig von sich überzeugen konnte. Ich liebe die Grundidee der Geschichte, aber ihre Umsetzung konnte mich leider nicht so richtig abholen - weder im ersten noch im zweiten Teil. Ich hatte mir von der Fortsetzung eine Steigerung erhofft, da das Worldbuilding in meinen Augen sehr viel Potenzial hatte, aber diese blieb hier meines Erachtens leider aus. Die Geschichte hat viele Längen und konnte mich damit weder fesseln noch begeistern. Die erste Hälfte des Buches über passiert so gut wie nichts und wenn es dann mal ein paar actionreiche Szenen gab, konnten diese mich leider nicht so sehr mitreißen wie ich es mir gewünscht hätte. Das Buch lässt sich durch Bianca Iosivoni's flüssigen Schreibstil schnell weglesen, zumal es ja auch nur relativ wenige Seiten umfasst, aber als spannend und dynamisch kann ich es leider definitiv nicht bezeichnen. Ich habe das Buch zügig ausgelesen, das stimmt, aber nicht etwa weil es eine Sogwirkung hatte und ich nicht hätte aufhören können zu lesen, sondern vielmehr weil ich es schnell beenden wollte, da es mir eben nicht wirklich zugesagt hat. In meinen Augen hätte man viel mehr aus dem Plot herausholen können als es hier der Fall ist und das deprimiert mich einfach. Ich hätte liebend gerne mehr über die einzelnen Valkyren und ihre besonderen Gaben erfahren, aber dieser Thematik wurde leider kaum noch Raum zu Teil. Stattdessen geht es um den großen Kampf und Blair's Beziehung zu Ryan. Die Liebesgeschichte konnte mich hier immer noch nicht abholen und war dafür, dass sie so oberflächlich erzählt wird, meines Erachtens in dieser Geschichte viel zu überrepräsentiert. Natürlich gehört eine Liebesgeschichte zu Romantasy dazu und normalerweise liebe ich das auch, aber hier war es leider nichts Halbes und nichts Ganzes. Die Gefühle der Charaktere waren für mich nicht greifbar und es kamen kaum Emotionen bei mir an, da hätte ich mir wirklich lieber mehr Informationen und Details zu den fantastischen Elementen der Geschichte gewünscht. Das große Finale ist leider ebenfalls nicht annähernd so episch wie es das hätte sein sollen. Vieles wird sehr schnell und kurz abgehandelt, wobei mir leider auch nicht alles immer hundertprozentig schlüssig erschien. Vor allem aber hätte ich mehr Atmosphäre und Greifbarkeit gewünscht. Das Ganze wird so kalt erzählt, dass ich überhaupt nicht das Gefühl hatte, an der Geschichte beteiligt zu sein. Selbst die emotionalen und tragischen Momente ließen mich weitestgehend kalt. Zu den Charakteren: Die Geschichte wird überwiegend aus Blair's Sicht in der ersten Person Singular erzählt. Daneben gibt es aber auch kurze Kapitel aus Ryan's Perspektive. Blair ist naiv, hilflos und ganz und gar nicht die starke und taffe Protagonistin, die ich mir für diese Geschichte gewünscht hätte. Sie versinkt immer mehr in Schuld und Selbstmitleid und versprüht dabei so viel Negativität, dass sie mich irgendwann nur noch genervt hat. Die restlichen Charaktere bleiben in meinen Augen recht blass und nebensächlich. Ich konnte sie weder greifen noch habe ich mich sonderlich für sie und ihre Beweggründe interessiert, so traurig das auch sein mag. Zum Schreibstil: Das Buch lässt sich locker-leicht und flüssig herunterlesen. Allerdings ist Bianca Iosivoni's Schreibstil hier nicht annähernd so einnehmend, atmosphärisch und greifbar wie ich es sonst von ihr gewohnt bin. Humor und Gefühl sind hier leider auch eher Mangelware. Fazit: Leider konnte mich die Fortsetzung noch weniger fesseln und überzeugen als der Reihenauftakt. Die Grundidee finde ich nach wie vor toll, aber ihre Umsetzung konnte mich einfach nicht abholen. In meinen Augen wird hier viel Potenzial verschenkt, wodurch das gesamte Konstrukt der Dilogie auf mich unausgereift und oberflächlich wirkt. Der Geschichte fehlt es an Spannung, Tiefe, Atmosphäre, Greifbarkeit und Gefühl. Ich mag Bianca Iosivoni und ihre Bücher unheimlich gerne, aber dieses hier kann ich leider nicht weiterempfehlen, so leid mir das auch tut. 2/ 5 Sterne ⭐️

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