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Bei "Junge mit schwarzem Hahn" von Stefanie vor Schulte muss man sich auf eine Geschichte der besonderen Art einlassen. Dieser Roman, der schon eher in die Richtung Märchen/Fabeln passt, nimmt einen mit in dunkle Abgründe. Die Stimmung ist durchweg sehr grausam, bedrückend und voller Traurigkeit. Aber die Geschichte hat mit Martin einen Protagonisten, der mich definitiv nicht kalt gelassen hat und ein wenig Helligkeit in diese düstere Geschichte bringt. Er ist jung, clever, mutig und gleichzeitig so liebenswert, dass man gar nicht anders kann, als ihn in sein Herz zu schließen. Die Zeit und der Ort, in dem sich der kleine Martin auf seine abenteuerliche Reise begibt, ist nicht klar definiert. Aber von der Atmosphäre und den Charakteren finde ich, dass es gut in das Mittelalter hineinpassen könnte. Das Besondere in diesem Roman ist natürlich der schwarze Hahn, der hier wie ein Fabelwesen erscheint. Er und Martin sind ein unzertrennliches Paar. Auch mich hat der Hahn sehr fasziniert, allerdings habe ich nicht ganz seine Bedeutung verstanden. Für die Dorfbewohner ist er der schwarze Teufel, für Martin der treue Gefährt und für mich war er einfach nur skurril. Und so gern wie ich Martin mochte, konnte mich die Geschichte trotzdem nicht gänzlich für sich einnehmen. Vielleicht fehlt mir hier das Feingefühl, um auch das zu verstehen, was zwischen den Zeilen steht. Öfters habe ich den roten Faden verloren und konnte dem Verlauf der Geschichte nicht so ganz folgen, da einige Handlungen und Ereignisse aneinandergereiht wurden, ohne das ich eine Verbindung nachvollziehen konnte. Und so hinterlässt die Geschichte auch zum Ende hin bei mir gemischte Gefühle. Ich kann sie aber trotzdem absolut empfehlen, wenn ihr eine außergewöhnliche Geschichte lesen wollt. Die euch allerdings definitiv keine Wohlfühlatmosphäre verschaffen wird, aber über die ihr vielleicht auch wie ich noch länger nachdenken werdet.