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Ein mitreißender Fantastik-Roman, der in der Welt der griechischen Mythen spielt! Fast alle wichtigen Protagonist*innen sind dabei: Achilles, Aphrodite, Apollon, Artemis und auch einige, die nicht mit A anfangen. Also, die Amazonen… Mist. (Dionysos! Dionysos hat auch keine kleine Rolle, allerdings eine weit weniger spaßige, als man sich das vorstellen würde.) Also, die Amazonen ziehen in den Krieg nach Troja. Der Krieg der Kriege, seit Jahren versuchen die Athener, die Stadt zu schleifen, und beide Seiten werden vom Olymp unterstützt – es ist ein Blutbad. Und ausgerechnet Areto wird von Artemis auserwählt, deren göttliche Macht auf das Schlachtfeld zu tragen. Dabei ist Areto keine Kriegerin, sehnte sich nach der Flucht aus Athen nur nach einem ruhigen Leben mit Sohn und Liebhaberin Clete in der großen Freiheit, die sie nur bei den Amazonen finden konnte. Stattdessen werden Areto und die Amazonen reingezogen in ein grausames Netz aus Intrigen, Gewalt und Hass, das von den Göttern gesponnen wird und Menschen zu ihren Spielfiguren macht. „Die Götter müssen sterben“ ist atemberaubend spannend, düster und gleichzeitig … schön? Ja, kann man so sagen. Bendzko zeichnet unglaublich komplexe, tiefe Figuren und treibt gleichzeitig die Handlung so schnell voran, dass man das Buch nicht aus der Hand legen kann, aus der irrationalen Befürchtung heraus, dass man etwas verpassen könnte. Ein Balanceakt, der nicht vielen gelingt. Und alles eingebettet in eine Welt, deren Geschichten man teilweise kennt, die aber doch ihre eigenen Akzente setzt. Und einer Gesellschaft der Amazonen, die bei Weitem kein Utopia ist, aber doch der unseren zumindest in Sachen sexueller und geschlechtlicher Freiheit wohltuend voraus ist.