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Carter findet sich in einem tiefen Brunnenschacht wieder, das Wasser drängt ihn nach oben und setzt ihn in einem Saal des Fürimmerhauses ab. Im Haus trifft er eine Gruppe Jugendlicher, die wie er selbst eines Tages ohne Erinnerung hier angekommen sind, angeblich hat jeder von ihnen einst seine Welt vor einer Bedrohung gerettet und wurde danach in das mystische Haus zwischen den Welten abgeschoben. Doch obwohl Carter sich an nichts als seinen Namen erinnert, glaubt er sicher, noch nie eine Welt gerettet zu haben. Gemeinsam sucht die Gruppe nach dem Mittelpunkt des Hauses, in der Hoffnung dort einen Ausgang in ihre jeweiligen Ursprungswelten zu entdecken. "Fürimmerhaus" von Kai Meyer ist eine fantasievolle Geschichte, die mich letztendlich nicht so packen konnte, wie ich es mir vom Klappentext her erhofft habe. Bisher kannte ich noch kein Buch des Autors, hatte aber schon viel Gutes über seine Werke gehört und war daher entsprechend neugierig auf diesen Roman. Den Schreibstil habe ich als angenehm eingängig empfunden und dem Hintergrund ist anzumerken, dass Kai Meyer seine Bücher viel Freude am Fabulieren erschafft. Auch die Gestaltung der Figuren hat mir zunächst sehr gefallen, es gab verschiedene fantastische Wesen, die meiner Meinung nach in ihren Äußerlichkeiten umfassend genug beschrieben waren, dass sie vor meinem geistigen Auge lebendig geworden sind. Und dennoch vermochte mich die Lektüre nicht so ganz zu fesseln und begeistern, wie ich es von einem Jugendfantasy-Roman erwarte, emotional konnte ich nur wenig in die Handlung eintauchen. Nicht dass ich mich direkt gelangweilt hätte, ich wollte durchaus wissen, ob es der Gruppe gelingen würde, ihr Ziel zu erreichen, doch habe ich sie mit eher oberflächlichem Interesse begleitet. Vielleicht lag es daran, dass sich keine der Figuren an ihre Vergangenheit erinnern konnte, so waren sie zwar äußerlich sehr vielfältig dargestellt, doch mir schien es, als ob ein Teil ihrer Persönlichkeit fehlte - einige vordergründige Eigenschaften waren durch das Verhalten in der Gruppe schnell erkennbar, doch im weiteren Verlauf hätte ich mir einen tieferen Einblick gewünscht. Das Ende hat mich zwar entspannt und zufrieden zurück gelassen, dennoch hätte ich gern etwas mehr über die eine oder andere Figur erfahren. Fazit: Mit durchaus viel Fantasie hat Kai Meyer eine Geschichte geschaffen, die mich leider nicht vollständig fesseln und begeistern konnte, für Fans des Autors sicherlich lesenswert, ich hätte mir etwas mehr emotionalen Tiefgang gewünscht.