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sato

Posted on 4.10.2021

Windbruch Das Buch soll der Beginn einer Krimireihe aus Ostfriesland sein, jedoch durften die Emdener Ermittler Büttner und Hasenkrug in der Geschichte nur in einer Nebenrolle auftreten. Eigentlich ließ sich die Sache ganz gut an, tolle Landschaft, Wirtschaftskriminalität, interessante Charaktere - ja hätte klappen können, hat es aber nicht. Ziemlich schnell war mir klar, dass dieses Buch und ich keine Freunde werden. Alles war irgendwie plump, die Personen überzeichnet, der glänzende Held, ein verlorener Sohn, kehrt aus Amerika zurück in die Heimat, trifft einen Jugendfreund, den er jahrelang nicht gesehen hat, der aber kurz darauf das Zeitliche segnet - nicht ohne ihm das Versprechen abzunehmen, seinen Tod aufzuklären und die fiesen Machenschaften des Vorstandes (uie was für böse Buben) eines Windradbaukonzerns aufzudecken. An seiner Seite die schönste Deern der Gegend - natürlich seine Sandkastenfreundin, die sofort in Liebe zu unserem Helden entflammt und jede Menge weitere, übersichtlich in gut und böse aufgeteilte, Protagonisten. Heroisch kämpfen die Guten gegen das Böse an, so mancher sinkt gar tödlich getroffen hernieder, was jedoch den Kampfesmut der Anderen nur umso mehr entfacht. Unterbrochen wird diese unermüdliche Jagd nur durch seitenlange Liebesmonologe der beiden Helden, die sich erst spät, ja fast schon zu spät getrauen sich ihre Liebe füreinander zu gestehen, seufz. Ach so, in der zweiten Halbzeit kommen dann auch Büttner und Hasenkrug ins Spiel, welche staunend von unserem Supermann ihre Stichwörter bekommen und brav mitspielen bei der Mörderjagd. Da schon ziemlich früh klar war, wer - wieso - warum und wie in den Fall verwickelt ist, lag die einzige Spannung darin abzuwarten, wie viele zähe Umwege und Wendungen denn nun noch kommen bis zum Grande Finale ala Friede Freude Eierkuchen. Ob ich der Reihe eine zweite Chance gebe muss ich mir bei einem steifen Grog noch überlegen.

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