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sommerlese

Posted on 2.10.2021

"Der kleine Teeladen in Tokio" von Julie Caplin ist der fünfte Band der Romantic-Escapes-Reihe aus dem Rowohltverlag. Fiona hat als angehende Fotografin ein Stipendium für Japan erhalten, ihre Bilder sollen später in einer Londoner Galerie ausgestellt werden. In Tokio wird ihr ein Mentor zur Unterstützung an die Seite gestellt. Allerdings ist es nicht der erwartete Professor Kobashi, sondern der Engländer Gabriel Burnett, den Fiona wegen eines peinlichen Vorfalls bereits kennt. Doch Gabe erinnert sich wohl nicht daran, freundlich ist er allerdings auch nicht und hat scheinbar keine Lust auf diese Tutor-Aufgabe. Immerhin hat Fiona Glück mit ihrer japanischen Gastfamilie, sie wird sehr herzlich aufgenommen. Fionas Gastfamilie bringt ihr die japanische Kultur näher und zeigt ihr den Ablauf einer traditionellen Teezeremonie. Außerdem lernt sie, wie man einen Kimono anzieht, sie erlebt die wundervolle Kirschblütenzeit und erfährt, was man unter Wabi Sabi versteht. Diese japanischen Traditionen werden auf sehr interessante Weise in den Roman eingeflochten, die mich als Leserin verzaubert haben, ich war mittendrin und bekam automatisch Appetit auf einen japanischen Tee. Bei diesem Roman darf natürlich eine Liebesgeschichte nicht fehlen, es ist unterhaltsam, wie sich aus den Reibereien zwischen Gabe und Fiona schliesslich eine Romanze entwickelt. Julie Caplin schreibt wunderbar gefühlvoll, leicht und flüssig, sie lässt das japanische Flair sehr authentisch in die Handlung einfließen und zeigt, wie neben all der Hektik in der Millionenmetropole Tokio die Kultur und alte Traditionen einen hohen Stellenwert besitzen und sehr gepflegt werden. Die Hauptfiguren werden mit ihren Gedanken sehr lebendig vorgestellt, sodaß man sie gut kennenlernen kann. Bei der sympathischen Fiona stellt man im Laufe der Handlung eine Weiterentwicklung ihrer Persönlichkeit fest, sie wandelt sich von einer schüchternen zur selbstbewussten Frau und Künstlerin. Dagegen ist Gabriel zu Beginn kein Sympath, er ist sehr von sich und seiner Kunst eingenommen, doch auch er entwickelt sich zum Positiven. Am meisten mochte ich die Kobashi-Frauen und ihre japanische Lebensart. Dieses Buch bleibt mir besonders durch die japanischen Traditionen im Gedächtnis. Es ist eine Liebesgeschichte mit Blick auf japanische Kultur und Lebensweisheiten.

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