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Matzbach

Posted on 1.10.2021

Es heißt Abschied nehmen von der Reihe, denn bereits der Untertitel von Frank Goldammers "Feind des Volkes - Max Hellers letzer Fall" macht klar, dass der Autor sich von dem Kommissar verabschiedet hat, sehr zu meinem und sicher andererer Leser Bedauern. Der letzte Fall beginnt im Jahr 1959, in einer Wanderhütte werden die die Leichen zweier Männer entdeckt. Einer von ihnen arbeitet in einem Kernforschungszentrum, weshalb von Anfang an die Staatssicherheit mit im Spiel ist. Doch nicht nur die, sondern auch sein Chef werfen Heller und seinen Leuten laufend Knüppel zwischen die Beine, denn jedensmal, wenn er einen vielversprechenden Ermittlungsansatz verfolgt, wird er zurückgepfiffen. Doch, auch für Heller, überraschenderweise bietet sich dann eine einfache, durch die Beweislage aber scheinbar gesicherte Lösung des Falles an. Der etwas zurückgebliebene Kellner einer der Wanderhütte nahe gelegenen Waldgaststätte wird als Täter überführt. Der zweite Teil des Romans spielt dann im Sommer des Jahres 1961. Heller, inzwischen kurz vor seinem Ruhestand und in den Innendienst versetzt, bekommt anonyme Anrufe, die ihn zu einem mörderischen Spiel auffordern. Es scheint, dass der damals überführte Täter zu unrecht in Haft sitzt. Tatsächlich werden weitere Menschen ermordet, z.Z. mit der gleichen Tatwaffe wie in der Walthütte. Heller bleibt wenig anderes übrig als sich auf das Spiel einzulassen, denn seine eigene Familie gerät in Gefahr. In einem halsbrecherischen Akt gelingt es ihm, den Vernatwortlichen der damalligen und der aktuellen Taten zu überführen, was allerdings erneut politische Implikationen mit sich bringt. Am Ende sieht sich Heller zu einer dramatischen Aktion gezwungen. Leider ist nun nach dem siebten Roman der Reihe deren Ende besiegelt, was angesichts des Alters Hellers ja nun auch nicht ganz unerwartet kommt. Aber vielleicht hat Herr Goldammer ja doch noch Ideen für weitere Fälle, die zwischen den Jahren 1945, dem Beginn der Reihe und 1961 platziert werden könnten, seinen Fans würde er damit sicher einen großen Gefallen erweisen.

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