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„Und interessant, ja, das ist mein Retter durchaus." Hinter dem Pseudonym „Anne Hertz" verbirgt sich ein patentes Autorinnenduo. Beim Blick auf das Cover von „Bis ans Ende aller Fragen“ habe ich sofort Lust auf die Lektüre des Unterhaltungsromans, der sich wohl primär an eine weibliche Leserschaft richtet, bekommen. Die Umschlaggestaltung ist unaufdringlich, aber ansprechend. Man wird nicht mit Nackenbeisser-Ästhetik belästigt, da hat der HarperCollins- Verlag ganze Arbeit geleistet. Worum geht's in der Geschichte? Wir erhalten Einblick in das Leben von Maxi. Die Protagonistin ist Anfang vierzig, und ihre Bilanz fällt ernüchternd aus. Ihr Freund hat ihr den Laufpass gegeben und sie gegen eine jüngere Gespielin eingetauscht. Ihren Kinderwunsch kann die sympathische Frau wohl zu den Akten legen. Karriere gemacht hat Maxi auch nicht, sie arbeitet in einem stinknormalen Café in Norddeutschland. Sie ist nicht „Kinderärztin mit eigener Praxis“ geworden, wie sie es sich einst erträumte. Null Glamour! Da kommt Maxis Nichte die Idee, ihre Tante in eine Trauergruppe einzuschleusen. Und tatsächlich gibt es in dieser Gruppe einen Witwer, der Maxi gefällt. Als sie jedoch flunkern muss und selbst die trauernde Witwe mimt (was natürlich gelogen ist), überschlagen sich die Ereignisse… Geht es nicht vielen Frauen so wie Maxi? „Bis ans Ende aller Fragen“ ist jedoch keine deprimierende Angelegenheit. Die Erzählung ist durchaus humorvoll, verzichtet jedoch auf dümmliche Kalauer; dies gefiel mir ausgesprochen gut. Eine Ich-Erzählerin führt durch das Geschehen, über die Tagebucheinträge einer Teenie-Maxi musste ich richtig schmunzeln! Jugendlicher Enthusiasmus aus dem Jahr 1991 trifft auf die Realität eines neuen Jahrtausends. Den schwärmerisch-naiven Ton eines Teenagers hat Anne Hertz (es handelt sich wie gesagt um zwei Schriftstellerinnen) perfekt getroffen. Die Figuren sind liebevoll ausgearbeitet. Maxis Objekt(ihre Nichte nennt ihn „Mcsexy") der Begierde, Gregor Blomberg, ist ein kultivierter Familienvater, der sich rührend um seine zwei Kinder kümmert. Maxi ist eine Chaotin, die das Herz am rechten Fleck hat. Die Handlung ist abwechslungsreich und spannend. Der Stil ist eher simpel. Trotz dieses kleinen Wermutstropfens hat mich die Geschichte prima unterhalten, es ist eine Story zum Träumen und Entspannen, einfach perfekt für den Strandkorb!