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Inhalt: Alex und Bailey sind Chatfreunde. Oder vielleicht doch etwas mehr? Sie teilen den gleichen Humor und lieben es, über ihre Lieblingsfilme zu sprechen. Irgendwann einmal, wenn Bailey ihren Vater in Kalifornien besuchen wird, dann wollen sie sich dort treffen. In diesem Jahr läuft zum Auftakt des Sommerfilmfestivals in Alex Heimatort „Der unsichtbare Dritte“. Alex lässt nicht locker. Wäre das nicht ein tragendes Motiv (oder modern ausgedrückt: der maßgebliche Trigger) für Baileys Besuch. Bailey hat tatsächlich vor nach Kalifornien zu reisen. Doch Alex erzählt sie davon erst mal nichts. Stattdessen möchte sie anhand der Fakten, die sie gesammelt hat, ein heimliches Treffen organisieren. Sie möchte herausbekommen, was für ein Mensch Alex im realen Leben ist. In Kalifornien angekommen, sucht sich Bailey erst einmal einen Ferienjob. Sie findet eine Stelle im Höhlenpalast. Dabei handelt es sich um ein Museum, zugleich eine beliebte Touristenattraktion. Hier lernt sie Grace kennen, mit der sie schnell auf einer Wellenlänge ist. Und Porter, einen Surferboy, der sie gleich am ersten Tag triezt und neckt. Sie sind kein Paar, aber die Spannung zwischen ihnen wird bei jeder Begegnung von neuem spürbar. Porter wächst Bailey immer mehr ans Herz. Aber da gibt es noch Alex, der Junge, dem sie bislang immer alles anvertraut hat und dem sie nunmehr einiges verschweigt. Meinung: Jenn Bennett schreibt mit „Annähernd Alex“ einen ruhigen Roman, der die Geschichte von Bailey und Alex sowie Porter erzählt. Nach ihrer Ankunft in Kalifornien muss sich Bailey nicht mehr nur mit ihrem Beziehungsstatus zu ihrem vertrauten Chatfreund auseinandersetzen, sondern auch mit ihren Gefühlen, dem attraktiven Surferboy Porter gegenüber. Aber auch die Alltagsbewältigung macht Bailey zu schaffen. Der Job im Museum ist kein leichter, wenn man am Ticketschalter – der Hotbox – querulantorische Touristen bedienen und jeden Tag bei Höchsttemperaturen schwitzen muss. Der Vater hat sich eine neue Freundin – eine Polizistin – gesucht und die Mutter hält es nicht mal für nötig, ihr eine Nachricht zu schicken, und sie zu fragen, wie es ihr gerade so ergeht. Bailey macht sich anhand ihrer Indizien auf die Suche nach Alex. Sie weiß, dass er in einem kleinen Geschäft an der Küste arbeitet und dass er bei der Arbeit den Geruch von Churros in der Nase hat. Eine Katze schleicht um seine Arbeitsstätte, die auf einen merkwürdigen Namen hört. Das ist nicht viel. Bei der Anzahl der einschlägigen Läden wird dies keine leichte Suche werden. Bailey macht sich jedoch ans Werk. Doch die Suche zieht sich in die Länge und über die Zeit hinweg kommt Bailey immer mehr das Leben dazwischen. Porter ist allgegenwärtig und auch, wenn er sie ständig ärgert und nicht wirklich nett zu ihr ist, sprühen bald die Funken zwischen den beiden. Sie treffen sich in der Freizeit und Alex rückt immer mehr in den Hintergrund. Ganz nebenbei verschwinden die Chats zwischen ihm und Bailey immer weiter aus der Geschichte. Die geschaffene Ausgangslage verspricht einiges an Spannung und Konflikten. So gibt es in der Geschichte Porters drogenabhängigen Jugendfreund Davey, der immer wieder unüberlegt handelt und irgendwann die Grenze überschreitet. Hinzukommt, dass Bailey und Porter beide „gebrannte Kinder“ sind, die ihre traumatische und komplizierte Vergangenheit konfrontieren müssen. Jenn Bennetts Roman verliert dennoch nur selten an Leichtigkeit und besticht durch humorvolle Momente. Fazit: Jenn Bennett Roman “Annähernd Alex“ wirkt so als sei er direkt dem Leben abgelauscht. Das Buch besticht durch eine erquickliche Leichtigkeit. Das Buch ist, wenn keine Kunst, so doch gutes Handwerk. Ich empfehle dieses Buch an Leser/innen, die eine ruhige Geschichte suchen. Die eine realistische Figurenzeichnung wollen und allerhand neue Einsichten zu schätzen wissen. Buchzitate: Komm in meinen Arm, ich tu dir nichts. Nur für eine Weile. Bis es aufhört zu regnen.