Maya Rottenmeier
Diese Geschichte gehört zur Vorweihnachtszeit wie der Duft von Spekulatius und brennenden Kerzen. Weihnachten ist die Zeit, die praktisch in jedem von uns etwas weckt. Im besten Fall wohlbehütete Gefühle der Kindheit, der Wärme und Liebe. Den Wunsch nach einem Miteinander und des Zusammenrückens. Weihnachten lebt durch unsere Vergangenheit. In ihr schlägt es Wurzeln und entscheidet oft drüber, ob wir Weihnachten lieben oder nicht. Um was es geht: Jane braucht dringend eine Auszeit. So sieht das zumindest ihre Chefin und deshalb schickt diese Jane auf eine Pressereise ins verschneite Norwegen. Kaum angekommen, stößt Jane auf eine berührende Liebesgeschichte, die ihren Ursprung im Zweiten Weltkrieg hat. Und wo die Liebe ins Spiel kommt, ist Amor ganz nah. Entzückende Figuren: Jane Brooke ist mit Leib und Seele Journalistin und lebt in London. Aktuell steckt sie in einer Trauerphase wegen ihres Ex-Freundes. Zum Glück hat sie eine tolle Freundin an ihrer Seite. Jane verfügt über ein untrügliches Gespür für eine gute Story und wenn sie einmal Witterung aufgenommen hat, legt sie ihr Herzblut hinein. Dabei ist sie loyal und fair und nie an Klatsch und aufgebauschten Geschichten interessiert. Sie will hinter die Fassade schauen. Auf der Pressereise begleiten Jane einige Charaktere, die ich beim Lesen tief in mein Herz schließe. Sie haben Ecken und Kanten und sind für mich dadurch spielend greifbar. Zur Umsetzung: Manchmal kommt die Liebe leise und unaufdringlich, aber nachhaltig zu uns. Ich bekomme jetzt noch eine wohlige Gänsehaut, wenn ich die Story Revue passieren lasse. Das Buch legt mit einer Rückblende im Jahr 1940 in Norwegen los, die mich sofort neugierig macht. Die Entwicklung sämtlicher Figuren ist bemerkenswert und ich werde problemlos in ihrer Mitte aufgenommen und spüre, wie sie zusammenwachsen. Ich finde die Entfaltung der Geschichte wunderbar, weil mir eine Weile versagt bleibt, zu erfahren, wen Amor für Jane ins Spiel schickt. Ich liebe es, wenn nicht gleich alle Karten aufgedeckt werden. Und hier ist es wichtig, zwischen den Zeilen zu lesen. Hervorheben möchte ich das grandiose Setting. Gladwell führt mich zuerst abseits touristischer Plätze in Norwegen herum und verzaubert mich mit dem vollen Charme des Landes. Ebenso erlebe ich touristische Ziele und vermisse wie die Protagonisten die Ruhe, die an den vorherigen Orten geherrscht hat. Die Figuren sind vielschichtig, erreichen eine angenehme Tiefe und öffnen sich mir vollständig. Lebendige Dialoge, ein märchenhaftes Setting und menschliche Probleme aus dem Alltag machen das Lesen zu einem absoluten Vergnügen. Die Handlung hat zwar einen weihnachtlichen Bezug, spielt aber überwiegend im November des Jahres. Das Buch eignet sich hervorragend, um etwas Weihnachtsfeeling zu konsumieren, was aber nicht überladen in den Zeilen vorkommt. Stattdessen zieht sich ein Handlungsstrang durch die Story, der mich von Beginn an fesselt. Es ist eine Liebesgeschichte, die im Jahr 1940 ihren Anfang nimmt und zum Ende des Buches für eine verblüffende Wendung sorgt. Geschickt verwebt die Autorin Erzählungen, Rückblenden und Briefe mit dem Jetzt und lässt mich so nicht mehr los. Besonders berührend ist für mich die Wirkung des Ganzen auf Jane. Sie macht eine nachvollziehbare Entwicklung durch. Einige Personen sind ihr dabei eine große Hilfe, die sie mit viel Einfühlungsvermögen begleiten. Mein Fazit: „Über uns funkeln die Sterne“ wärmt mich beim Lesen wie ein Glühwein an einem kalten Wintertag. Die Story zieht mich blitzschnell in seinen Bann. Ich tauche in eine Welt ein, die mir den Zauber Norwegens zu Füßen legt und mich mit einer berührenden Liebesgeschichte fesselt. Dabei wird es nicht kitschig, obwohl jede Menge Romantik durch die Seiten flirrt. Es ist eine Geschichte der leisen Töne, was grandios passt und klammheimlich hat es sich auf meine Highlightliste geschlichen. Von mir erhält „Über uns funkeln die Sterne“ 5 tiefbewegte Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.