Susanne Matiaschek
Band 1 der Vanitas Reihe von Ursula Poznanski hat mich ja damals total begeistert, was besonders an dem Ende lag, dass mich mehr als überrascht hat. Umso gespannter war ich auf den zweiten Band und worum es sich dabei dreht. Der Schreibstil der Autorin ist auch hier sehr leicht verständlich und einnehmend. Die Charakterzeichnung sehr definiert, wenn auch einigen Charakteren mehr Feinschliff gut getan hätte. Im Fokus steht auch hier wieder unsere Blumenverkäuferin Carolin. Und was tut sie hier? Natürlich, sie verkauft Blumen. Nur eben diesmal an einem anderen Ort und zwar in Wien. Carolin ist definitiv kein Sympathieträger, denn hier passierte auf emotionaler Ebene leider gar nichts bei mir. Was aber nicht unbedingt schlimm ist, wenn man dafür an anderer Stelle mitzureißen vermag. Und das lag hier definitiv bei den Hintergrunddetails, die mich absolut begeistert haben. Denn es haftet sehr Unschuld, Zerbrochenheit und Zerstörung daran, was mich auch emotional sehr mitgenommen hat. Weil es definitiv nichts ist, was leicht zu verdauen wäre. Zurück zu Carolin, deren Perspektive wir auch wieder erfahren. Carolin ist ein Mensch, der zwar glaubhaft daherkommt ,mit ihrer Paranoia aber mitunter zum Augenrollen verleitet. Sie handelt sehr planlos und unkoordiniert. Oft hatte ich keinen rechten Schimmer, warum sie dies oder jenes tut und trotzdem wollte ich wissen, ob da noch mehr kommt. Auch weitere interessante Charaktere kommen hier zum Zuge. Leider wurden Ihnen jedoch nicht so viel Aufmerksamkeit geschenkt, wie erhofft. Besonders Biber und Alex haben mir gut gefallen, ebenso wie der Kommissar. Dennoch verstehen sie mit ihrem Hintergrund mitzureißen. Dabei legt Poznanski den Blick darauf, dass sie nicht allzu eindimensional wirken. Was ihr recht gut gelungen ist. In die Story hab ich sofort sehr gut hineingefunden. Die Handlung ist anfangs sehr unspektakulär und etwas unkoordiniert. Was vor allem an Carolin liegt, die mal wieder ihre Nase zu tief in Angelegenheiten steckt, die eine Nummer zu groß für sie erscheinen. Derweil wird die Handlung sehr vielschichtig. Beschäftigt sich aber hauptsächlich mit Carolins Paranoia. Ab Mitte des Buches wird mächtig Fahrt aufgenommen und mit dieser Thematik die hier zum Zuge kam, hatte mich die Autorin definitiv. Da es nicht nur sehr brisant und ernst war, sondern auch definitiv meinen Geschmack traf. Dazu bringt sie noch einige andere Dinge ans Licht ,die für noch mehr Biss sorgen. Was definitiv gelungen ist. Das Ende ist noch relativ offen und somit werden die Fragen in meinem Kopf auch immer mehr. Ich hoffe sehr, diese werden im Abschlussband beantwortet. Schlussendlich ein mittelmäßiger Folgeband, der leider nicht an den Vorgänger anschließen kann. Es wird zu sehr von Carolins Art ausgebremst, weil dadurch mitunter Längen entstehen. Dennoch kriegt die Autorin mit ernsten Themen die Kurve. Ich bin gespannt, was das Finale zu bieten hat. Fazit: Mit “Vanitas: Grau wie Asche” geht es für unsere Blumenverkäuferin Carolin in die zweite Runde. Nachdem Band 1 absolut genial war, schwächelt dieser leider an einigen Stellen . Die Handlung wird oft durch Carolins Art ausgebremst. Auch bot dieser Band für mich keinen Wow Effekt, es fehlte einfach der Flow und Nervenkitzel. Ein zweiter Band ,der sich gut lesen lässt, sehr ernste und brisante Themen beinhaltet und somit für Spannungsmomente sorgt. Dem aber leider die Emotionalität fast völlig fehlt. Ich hoffe sehr, dass Finale wird mich wieder mehr begeistern.