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madl_books

Posted on 23.9.2021

Daniela Krien widmet sich in ihrem neuen Roman "Der Brand" um das Thema Beziehung. Wie ist es, wenn man fast dreißig Jahre verheiratet ist, zwei Kinder großgezogen hat und sich gegenseitig schätz und achtet, allerdings das Gefühl besteht, dass sich die Liebe verabschiedet hat? So geht es Rahel und Peter. Beide sind um die 50, mitten im Leben und nicht mehr ganz so glücklich in ihrer Beziehung. Aber sie wollen nicht einfach aufgeben. Als ihre Freundin Ruth sie bittet, ihren Hof in der Uckermark samt Tieren für drei Wochen zu versorgen, nehmen sie sofort an. Ein Urlaub zu zweit auf dem Land klingt doch perfekt, um vielleicht Antworten zu finden und wieder zueinanderzufinden. Dies war mein erster Roman von Daniela Krien und ganz sicher nicht mein letzter. Denn der Schreibstil konnte mich auf ganzer Länge überzeugen. Die Autorin schafft es mit einer unaufregenden Art eine besondere Atmosphäre aufzubauen und ihren Charakteren Leben einzuhauchen. Auch habe ich es sehr gemocht, dass die Geschichte in mir Emotionen erweckt hat. Allerdings nicht viel positive. Denn die Charaktere machten es mir nicht so leicht. Anfangs war ich von Rahel und Peter absolut begeistert und habe mit ihnen Mitgefühl entwickelt. Dies konnte ich aber nicht lange aufrecht erhalten. Denn wie die beiden im Laufe der Geschichte mit ihrer Entfremdung umgehen, war für mich nicht nachvollziehbar. Gespräche finden so gut wie keine statt. Zudem dreht sich die Geschichte nicht nur um die Eheprobleme der beiden, sondern auch um Rahels schwieriges Verhältnis zu ihrer Tochter. Diese überrascht ihre Eltern nämlich mit einem Besuch und bringt ein paar neue Sorgen mit. Und diese Sorgen nehmen viel zu viel Raum ein und lassen das eigentliche Thema viel zu kurz kommen. Des Weiteren kratzt die Autorin noch an vielen weiteren Themen, die für 270 Seiten nicht genug Aufmerksamkeit bekommen haben und viel zu oberflächlich abgehandelt werden. Wenn ich euch jetzt alle aufzählen würde, hätte ich die ganze Geschichte zusammengefasst. Das müsst ihr also schon selbst herausfinden. Insgesamt habe ich die Geschichte trotzdem sehr gerne gelesen, auch wenn sie wahrscheinlich nicht lange in mir nachklingen wird. Für eine kurzweilige Lektüre kann ich die Geschichte auf jeden Fall empfehlen. Man sollte vielleicht aber nicht mit allzu hohen Erwartungen herangehen.

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