Christin
Der Einstieg hat mir gut gefallen. Ich fand mich sofort im Geschehen des Buches zurecht und fühlte mich irgendwo auch angesprochen. Lasst euch von dem Titel nicht täuschen, das Buch ist keine klassische Liebesgeschichte, sondern geht eher um das Thema Persönlichkeitsentwicklung und Selbstliebe bzw. die Akzeptanz des eigenen Ichs. Ich würde sogar behaupten, dass die Geschichte eher ein Drama ist, als eine Romanze. Der Schreibstil ist sehr lebendig, facettenreich und angenehm zu lesen. Auch die Umsetzung des Themas Amnesie kommt mir sehr authentisch und gut recherchiert vor. Es war mir bisher neu und dementsprechend bot das Buch einiges an Mehrwert. Man wird als Leser wieder zum Mitdenken und Auseinandersetzen mit dem Thema animiert. Jedoch muss ich sagen, dass mir am Ende der ein oder andere Handlungsstrang offen blieb. Viele Themen und Konflikte werden im Buch angesprochen und nicht leider alle fortgeführt. Spoiler! Auch das Thema Alkohol und dessen Suchtpotential wurde mir zu wenig thematisiert. Die Figur Emely hat mir gut gefallen. An manchen Stellen konnte ich sie gut verstehen, an anderen wiederum gar nicht. Dies ist jedoch keinesfalls negativ gemeint, eher im Gegenteil. Es zeigt, wie schwer und wenig nachvollziehbar manche Momente für Emely sind. Ramona habe ich natürlich ebenfalls in mein Herz geschlossen. Eine wunderbare Freundin, die ich jedem wünsche. Wie man es von der Autorin gewohnt ist, haben alle Charaktere genug Tiefe und sich authentisch gestaltet. Ein toller Roman der zum Nachdenken anregt. Große Empfehlung von mir! 4,5/5 ⭐