Anja
Zehn Sekunden vor Mitternacht ist der zweite Teil der Mitternachtstrilogie von Celina Weithaas, daher könnte diese Rezension spoiler enthalten. Da es schon etwas länger her ist seit ich den erst Teil gelesen habe, hatte ich anfangs ein paar Probleme wieder in die Geschichte reinzufinden. Es hat gut 200 Seiten gebraucht bis ich mich wieder voll und ganz auf die Geschichte einlassen konnte. Die anfänglichen Einstiegsschwierigkeiten haben dazu geführt das ich den Anfang etwas langatmig fand. Als ich dann aber endlich wieder reingekommen bin und ich mich wieder voll und ganz auf die Geschichte einlassen konnte, habe ich das Buch ziemlich schnell beendet , weil es mich so sehr gefesselt hat. Dennoch muss ich sagen fand ich die storyline rund um den grauen Mann ziemlich verwirrend. Ich weiss nicht ob die Autorin beabsichtigt hat den Leser etwas verwirren zu wollen oder ob es tatsächlich an mir lag. Was aber wichtig ist, ist die Tatsache das ich am Ende mehr oder weniger ohne offene Fragen zurückgelassen wurde. Während ich Chrona, die Hauptprotagonistin im ersten Teil überhaupt nicht mochte und ich mich so gar nicht mit ihr identifizieren konnte, wurde sie mir hier doch deutlich sympathischer. Eine starke Charakterentwicklung von Chrona habe ich hier auch gar nicht erwartet. Auch wenn sie in manchen Situationen beweist das sie doch ein Herz besitzt, ist sie dennoch die Chrona die wir im ersten Teil geliebt haben zu hassen. In der Vergangenheit mit Anton werden Chrona grausame Bilder der Realität gezeigt, die ganz und gar nicht in ihre Welt passen und ihr geltsam die Augen öffnen. Hier werden allerdings nicht nur Chrona die Augen geöffnet sondern auch dem Leser. Dieses Buch beinhaltet nämlich eine sehr wichtige Massage mit der sich glaube ich jeder mal befassen sollte. Wir sind so gefangen in unserer eigenen Welt in der es uns so gut geht. Wir sehen alles was wir haben als selbstverständlich an und vergessen dabei das es Menschen gibt die gar nichts haben. Während wir uns darüber aufregen das unser Post nicht so gut ankommt, haben Menschen woanders gar nichts und müssen dafür kämpfen das sie überhaupt was auf dem Teller haben. Diese storyline hat mich ziemlich traurig zurück gelassen... Auch wenn es eine Sache gab die ich persönlich kommen sehen habe und mich deswegen nicht so ganz überrascht hat, muss ich sagen das ich den Verlauf der Geschichte ziemlich gut fand. Es werden Sachen über gewisse Nebencharaktere offenbart die mich positiv überrascht haben. Da ich es liebe über Charaktere dieser Art zu lesen, hoffe ich im 3. und letzten Teil der Trilogie über die beiden mehr erfahren zu dürfen. Mein Fazit: Ich glaube ich hätte anfangs besser in die Geschichte eintauchen können, hätte ich das Buch zeitnah am ersten Teil gelesen. Dennoch ist die Geschichte unglaublich gut und fesselnd geschrieben. Ich freue mich definitiv auf den Abschluss. 3/5 Sterne