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nina 🌸

Posted on 15.9.2021

Ein wundervoller Abschluss einer berührenden, tiefgründigen und wichtigen Buchreihe. Zur Geschichte: Auch in diesem Buch spricht Anabelle Stehl wieder sensible, in unserer Gesellschaft immer noch viel zu stark tabuisierte Themen an, welche sie meinem Empfinden nach gefühlvoll und lebensnah umgesetzt hat. Obwohl ich keinen persönlichen Bezug zu diesen Inhalten habe, konnte ich mich gut in die Charaktere und ihre Geschichte einfühlen und die Thematik greifen. Es ist so ein wichtiges Thema und ich finde es unheimlich toll, dass die Autorin es anspricht und es auch noch so fundiert aufbereitet. Sie informiert nicht nur darüber, sondern hinterfragt auch Vieles kritisch und räumt mit gängigen Vorurteilen auf, was ich gut und wichtig finde, da wir uns alle mit diesen Themen auseinandersetzen sollten. Anabelle Stehl macht mit diesem Buch Mut und dafür kann ich ihr nur danken und ihr ganz viel virtuelle Liebe zusenden. Die Geschichte ist sehr ruhig, dafür aber auch natürlich. Ich bin froh, dass die Autorin auf das für New Adult-Romane so typische unrealistische und übertriebene Drama verzichtet hat und uns stattdessen greifbare Konflikte liefert, dennoch wäre etwas mehr Spannung schön gewesen. Die Geschichte verfällt schon sehr ins Dahinplätschern und auch wenn es dabei nie wirklich langweilig wird, kommt es trotzdem zu Längen. Ich habe mich in der Geschichte wohlgefühlt und sie durchweg gerne gelesen, aber so richtig einnehmen und fesseln konnte sie mich leider nicht. Die Geschichte hat kaum Handlung, denn bis auf die oben bereits angesprochenen sensiblen Themen passiert in diesem Buch so gut wie nichts, was ich schon etwas ernüchternd fand. Hinzu kommt, dass manche Sinneswandel der Charaktere für mich leider nicht ganz nachvollziehbar waren. Ich konnte einfach nicht verstehen, wieso sie erst so und dann plötzlich wieder ganz anders denken und handeln. Diese Umschwünge gingen mir etwas zu schnell, um mir gänzlich glaubwürdig zu erscheinen. Die Beweggründe und Meinungen der Charaktere hätten detaillierter herausgearbeitet werden müssen, um das Ganze greifbarer und schlüssiger zu machen. Elias und Miriam sind füreinander wie Säulen, ohne die sie nicht stehen könnten. Die beiden verbindet eine langjährige Freundschaft, tiefes Verständnis und versteckte Gefühle. Dabei sind Romantik, Knistern und Leidenschaft eher nebensächlich und diese Dinge gehören für mich zu einer Liebesgeschichte einfach dazu, dementsprechend konnte mich diese hier nur bedingt abholen. Ich bin generell kein großer Fan von Friends-to-Lovers-Geschichten, aber hier konnte ich die Liebesgeschichte noch weniger greifen als sonst. Die beiden leugnen ihre Gefühle jahrelang und dann plötzlich... Das ist für mich einfach nicht ganz nachvollziehbar gewesen. Der Funke ist bei mir leider nicht übergesprungen, aber das war letzten Endes auch gar nicht so schlimm, da die Liebesgeschichte ohnehin nicht allzu viel Raum einnimmt. Vielmehr geht es um die persönlichen Geschichte der beiden Protagonist:innen, die mich auch wesentlich mehr überzeugen und berühren konnten. Dieses Buch hätte in meinen Augen auch ohne Liebesgeschichte ganz gut funktionieren können. Zu den Charakteren: Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Elias und Miriam in der ersten Person Singular erzählt. Ich konnte mich in beide Protagonist:innen gut hineinversetzen und ihre Gefühle waren für mich greifbar. Miriam mochte ich wirklich sehr, sehr gerne - sie ist definitiv meine liebste Protagonistin aus dieser Buchreihe. Miriam ist introvertiert, aber dennoch selbstbewusst, mutig und vor allem stark. Dafür kann ich sie nur bewundern! Sie ist ein absoluter Familienmensch und entflieht der Realität gerne, indem sie in fremde Buchwelten eintaucht, was ich nur zu gut verstehen kann. Elias steht zwischen seiner Familie und der damit verbundenen Verantwortung und seiner großen Leidenschaft. Er muss sich entscheiden und den richtigen Weg für sich und sein Glück finden. Elias ist ehrgeizig, umsichtig, hilfsbereit, selbstlos, herzensgut und verständnisvoll. Anabelle Stehl hat mit Miriam und Elias natürliche und lebensechte Protagonist:innen erschaffen, die ich schnell in mein Herz geschlossen habe. Sie sind Menschen aus Fleisch und Blut, Menschen mit Stärken und Schwächen, was sie lebendig und greifbar macht. Ich liebe die ganze Truppe der Away-Reihe und bin unglaublich traurig, dass ich sie nun gehen lassen muss. Zum Schreibstil: Ich liebe Anabelle's Schreibstil so, so sehr und freue mich jetzt schon riesig auf ihre neue Buchreihe. Sie schreibt einfühlsam, lebendig und wahrhaftig. Ihre Worte sind ehrlich und echt und haben damit unheimlich viel in mir ausgelöst. Ich konnte ihre Geschichte greifen und fühlen, weil sie so lebensnah und natürlich schreibt, dass ich mich förmlich in diese versetzt gefühlt habe. Ihr Schreibstil ist poetisch angehaucht, was ich sehr liebe, und so ausdrucksstark, dass er einen nur bewegen und ergreifen kann. Die Geschichte mag von ihrer Handlung her nicht unbedingt fesselnd sein, aber Anabelle Stehl's Schreibstil ist so einnehmend und emotional, dass ich trotzdem nur so durch die Seiten geflogen bin. Fazit: Auch wenn ich ein paar Kritikpunkte äußern musste, habe ich dieses Buch sehr geliebt und kann es euch allein schon wegen seiner Thematik nur empfehlen. Anabelle Stehl spricht in diesem Roman wieder ein sehr sensibles und wichtiges Them an, wofür ich ihr nur dankbar sein kann. Ihr einfühlsamer und greifbarer Schreibstil und die wundervollen Botschaften, die sie hier vermittelt, machen in meinen Augen Vieles wett. Die Geschichte mag hinsichtlich Spannung und Romantik etwas schwächeln, aber sie hat so viel anderes zu geben ✨ 4/ 5 Sterne ⭐️

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