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Inhalt: Pip und Flora laufen aus dem Sunny Bay Home für elternlose Kinder davon und geraten mitten in eine andere Welt. Sie entdecken das Land der Schnerge, einen magischen Ort tief im Wald. Hier gibt es Zimtbären, ausschweifende Feste und kuriose Rituale – aber auch Hexen und boshafte Wesen. Zum Glück haben die beiden Kinder den chaotischen, liebenswerten Schnerg Gorbo zum Freund. Meinung: Die Kinder Flora und Pip leben in Sunny Bay Home einem „Heim für überflüssige und aus Zufall elternlose Kinder“. Als Flora eines Tages entführt wird, versucht Pip sie zu retten. Dabei gelangen die beiden Kinder in eine magische Welt, fernab von dem was sie bisher kannten. Flora und Pip sind im Schnergenland gelandet. Als die Kinder auf Schnerg Gorbo treffen, versuchen sie mit seiner Hilfe das Schnergenland wieder zu verlassen. Doch finstere Mächte sorgen dafür, dass Floras und Pips Weg nach Hause ziemlich beschwerlich wird. Auf dieses Buch wurde ich in der Verlagsvorschau mehr als nur neugierig gemacht. Denn tatsächlich handelt sich hierbei um ein Buch, das bereits im Jahr 1927 von Edward A. Wyke-Smith geschrieben wurde und angeblich J.R.R. Tolkien dazu beflügelt hat „Der Hobbit“ zu schreiben. Daher war ich super gespannt auf diese Geschichte. Flora und Pips Reise durch das Schnergenland hat mich ab der ersten Seite/der ersten Minute sehr fasziniert. Denn gemeinsam mit den beiden Kindern taucht man als Leser/Hörer in eine wahnsinnig faszinierende und aufregende Fantasywelt ein. Autor Edward A. Wyke-Smith hat sich hier einige Dinge ausgedacht, die mich absolut überzeugt haben. Beispielsweise gibt es im Schnergenland Zimtbären, Kelpse und Squiesel. Aber auch magische Artefakte wie „Die Gerte des Schicksals“ (ein Zweig, der sich in eine Klinge aus funkelndem, scharfen Stahl verwandelt). So gibt es in der Geschichte wahnsinnig viel zu entdecken und man lernt ständig neue Wesen und Charaktere kennen. Aber auch die magische Welt des Schnergenlandes konnte mich gefangen nehmen. Ich mochte all die unterschiedlichen Orte, die Flora und Pip bereisen. Liebevoll gestaltet wurden zudem die Charaktere in der Geschichte, auch wenn man hier (trotz Überarbeitung des Titels) merkt, dass das Buch bereits im Jahr 1927 entstanden ist. Ein überaus lustiger und unterhaltsamer Charakter ist Schnerg Gorbo, der immer mal wieder für einen Schmunzler gut ist. Die Geschichte wird für Kinder ab 6 Jahren empfohlen. Dies ist für mich soweit in Ordnung. Dennoch denke ich, dass sich die Geschichte für Kinder von 6 bis 7 Jahren nicht wirklich gut zum Selberlesen anbietet. Denn aufgrund des vielen Textes und den wenigen Bildern könnten die jungen Leser schnell die Lust am Buch verlieren. Ich persönlich würde die Geschichte daher eher ab 8 Jahren empfehlen. Nicht zuletzt, da so wahnsinnig viel in der Geschichte passiert. Die Illustrationen im Buch stammen von Paddy Donnelly und regen die Fantasie der Kinder wunderbar an. Aufgrund der Altersstufe von 6 Jahren hätte ich jedoch mit mehr Bildern gerechnet. Ich finde es schade, dass es nicht so viele Illustrationen zu betrachten gibt, gerade da die Fantasywelt einiges an tollen Motiven bereitgehalten hätte. Gesprochen wird die Geschichte von Gert Heidenreich. Bisher habe ich noch kein Hörbuch von Herrn Heidenreich gehört. Ich finde jedoch, dass seine angenehme, ruhige und kräftige Stimme zu diesem Fantasyschmöker sehr gut passt und einen als Hörer noch tiefer in die Welt des Schnergenlandes eintauchen lässt. Fazit: „Im kleinen wilden Schnergenland“ bietet jungen Fans von ansprechenden Fantasygeschichten ein großes Lese- und Hörvergnügen. Die fesselnde Reise von Flora und Pip ins Schnergenland bietet allerlei interessante Wesen und Dinge, wie beispielsweise Zimtbären oder die kleinen Schnerge. Ich kann sehr gut verstehen, warum Autor J.R.R. Tolkien sich von diesem Buch hat inspirieren lassen. Von mir erhält der Titel knappe 5 von 5 Hörnchen.