bookishfirefly
Obwohl es schon ein paar Monate her ist, dass ich Band 1 gelesen habe, habe ich ohne Probleme zurück in die Geschichte gefunden. Wie schon in Band 1 hat mich auch in diesem Buch der Schreibstil der Autorin begeistern können. Er ist sehr besonders, flüssig zu lesen und konnte mich erneut direkt fesseln. Ebenso wie die Spannung im Buch hat der Schreibstil dafür gesorgt, dass ich das Buch nur ungern zur Seite gelegt habe. Und wenn ich die Zeit dafür gehabt hätte, hätte ich das Buch sicher in einem Rutsch gelesen. Trotz der mehr als 500 Seiten hatte das Buch für mich keine Längen. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wie es wohl weitergehen würde. Das Buch bietet dem Leser eine spannende, (zumindest für mich) unvorhersehbare Wendung nach der anderen – es sind Sachen passiert und ans Licht gekommen, mit denen ich definitiv nicht gerechnet hatte. Das sorgt auch dafür, dass man eigentlich nie genau weiß, welchen Charakteren man eigentlich vertrauen kann. Und vor allem sollte man sich nie zu sicher sein. Auch die Zeitsprünge zu Anton ins Böhmen des frühen 17. Jahrhunderts haben mir wieder sehr gut gefallen. Die Szenen im Mittelalter sind sehr bildlich und detailliert beschrieben. Dadurch wird dem Leser das schreckliche Leid, das zu dieser Zeit herrscht, sehr deutlich und von der Autorin nicht beschönt. Die Protagonistin Chrona, die in ihrer Zeit im absoluten Reichtum lebt, macht, geprägt durch ihre Erlebnisse im Mittelalter in diesem Buch eine positive Entwicklung durch. Auch wenn es nach wie vor Momente gibt, in denen ganz die Chrona aus Band 1 durchblitzte, macht sie eine tolle Entwicklung durch, die sehr glaubwürdig und nachvollziehbar ist. Während ich Chrona in Band 1 noch als unselbständig, arrogant und selbstverliebt empfunden habe, ist sie in diesem Buch nahbarer und beginnt zu verstehen, dass es wichtigere Dinge gibt als Macht. Wir erleben eine mitfühlende Chrona, die definitiv kein Herz aus Stein besitzt. Auch wenn Chrona mir trotz ihrer schwierigen Art nie komplett unsympathisch war, habe ich sie erst in Band 2 wirklich ins Herz schließen können. In so mancher Situation habe ich mit ihr mitgelitten und es sind beim Lesen sogar ein paar Tränen geflossen. Ich bewundere Chrona sehr dafür, dass sie es geschafft hat, so eine starke Entwicklung durchzumachen und dabei trotzdem sie selbst zu bleiben. Und das als Leser beobachten zu können, fand ich sehr schön. Außerdem bewundere ich sie auch für einige Entscheidungen, die sie getroffen hat.