bookishfirefly
Erstmals bin ich auf "Blackout" durch das Cover aufmerksam geworden, denn dieses ist ein echter Hingucker und meiner Meinung nach etwas ganz Besonderes. "Blackout" beinhaltet sechs Kurzgeschichten, die allesamt von unterschiedlichen POC-Autorinnen geschrieben wurden. Bei allen Geschichten bildet der Stromausfall in New York die Ausgangslage für die Handlung, was mir sehr gut gefällt, da man so nicht von einem Kontext zum nächsten springen muss, sobald man gerade in einer Geschichte angekommen ist. Die Geschichten sind aber nicht nur durch den Blackout miteinander verbunden, denn die Protagonisten haben alle eine Verbindung zueinander, sodass immer jemand, dessen Geschichte man schon gelesen hat oder dessen Geschichte noch folgt, erwähnt wird. Ein weiterer zentraler Aspekt, der sich wie ein roter Faden durch das Buch zieht, ist die Blockparty in Brooklyn. Insgesamt ergeben die Kurzgeschichten so ein stimmiges Gesamtbild. Die Kurzgeschichten behandeln alle das Thema Liebe, sind aber sehr unterschiedlich und vor allem vielfältig, denn: Love is Love. Jede Autorin hat ihren ganz eigenen, individuellen Schreibstil eingebracht, aber alle Geschichten sind kurzweilig und haben in mir ein Gefühl der Wehmut hinterlassen, wenn sie endeten. Die Charaktere sind stets sehr verschieden und insbesondere die Nebencharaktere aus "Maßgeschneidert" von Ashley Woodfolk haben es mir wirklich angetan. Herausgestochen ist auf jeden Fall die Kurzgeschichte "Der lange Weg" von Tiffany D. Jackson, da diese in mehreren Akten erzählt wird, die immer von den Kurzgeschichten der anderen Autorinnen unterbrochen werden. Die Sprache in "Blackout" ist sehr umgangssprachlich, was für mich die Charaktere wirklich authentisch gemacht hat und auch nicht "zu viel" wirkte. An so mancher Stelle hat es mir ein wenig an Tiefgang gefehlt, da es sich aber um Kurzgeschichten handelt, finde ich das völlig entschuldbar. Das gleiche gilt für die Tatsache, dass manches ein wenig hervorsehbar ist. Trotzdem konnten mich die Kurzgeschichten sehr gut unterhalten. Wie alles in der letzten Kurzgeschichte schließlich zusammen gelaufen ist, finde ich wirklich gut gelöst und macht für mich den Abschluss richtig rund.