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Petzi_Maus

Posted on 12.9.2021

außergewöhnliche Geschichte über die Freundschaft zwischen Samuel und Frida, dem kleinen Tod Der 11jährige Samuel leidet seit seiner Geburt an einer Autoimmunerkrankung und lebt eigentlich seit immer im Spital. Er geht nicht raus - das ist alles viel zu gefährlich! Er hat bereits 7 Du-hast-überlebt-Medaillen. Er hat auch immer sein Desinfektionsspray dabei und sein Schutzanzug samt Helm ist sein bester Freund. Bis plötzlich Frida vor ihm steht, die der kleine Tod ist. Samuel will Frida natürlich so schnell wie möglich loswerden, und Frida Samuel auch - aber auf eine andere Art. Und so betreten die beiden jeweils eine Welt, die für beide neu ist... Meine Meinung: Die Geschichte ist berührend, emotional, witzig und sehr aufwühlend. Denn es wird ein erstes, trauriges Thema humorvoll verpackt. Diese Gratwanderung ist der Autorin meiner Meinung nach sehr gut gelungen. Man denkt über sein Leben nach, und wie gut es einem eigentlich geht, wenn man keine ernsthaften Erkrankungen hat. Auch wenn man aktuell mit Desinfektion und Abstandhalten vertraut ist, ist es doch etwas anderes, als sein Leben lang damit zu tun haben. Immer in der Angst, sich etwas einzufangen, da aus einem einfachen Schnupfen leicht eine Lungenentzündung werden kann, an dessen Ende der Tod steht. So wie es bei Samuels bestem Freund Tobi geschehen ist. Und als Samuel nach einer erfolgreichen Stammzellentransplantation nach Hause und ein "normales" Leben leben darf, tritt da plötzlich ein Mädchen in Samuels Leben, die mal der Nachfolger vom großen Tod werden will. Noch ist sie der kleine Tod, doch sie muss üben. Samuel hat natürlich Angst, dass sie nur gekommen ist, um ihn zu holen, und versucht alles, um sie wieder loszuwerden. Doch Frida ist in ihrer Art so unbeholfen, sie muss erst lernen, Mensch zu sein und wie man sich als Mensch verhält, und sagt geradeheraus, was sie denkt und fühlt (außer eben, dass sie will, dass Samuel sich in gefährliche Situationen begeben soll), und diese Erlebnisse und ihre Aussagen, ebenso ihre Notizen, machen den Humor aus: so erbricht sie zum Beispiel auf Samuels Boden, weil sie ihm nicht glaubt, dass man nicht zig Pfannkuchen auf einmal essen kann. Und Samuel rennt mit Putzzeug hinterher... Auch über Samuels Verhalten muss man oft lachen, zB als er gleich zu Beginn Schwester Ada einer Notfallübung unterzieht. Natürlich ist Frida in ihrem Auftreten überzogen und unglaubwürdig dargestellt, aber ich finde das passt sehr gut, denn sie ist ja kein Mensch und ein derart ernstes Thema muss man für Kinder so humorvoll wie möglich aufbereitet werden. Jedenfalls lernen beide doch einiges voneinander, und freunden sich langsam an - auch wenn Samuel das immer negiert. Doch nur durch Frida und ihre Hartnäckigkeit lernt er das Leben und andere Kinder kennen und hat auch mal Spaß. Traut sich etwas, wird mutig. Das Buch beinhaltet wichtige Themen wie Freundschaft, Familie, Vertrauen, Respekt, Mut, Hilfsbereitschaft, Krankheit und Tod, und das ganze ulkig verpackt, sodass es Kinder zum Nachdenken anregt, aber nicht zu traurig macht. Ich habe das Buch mit meiner 11jährigen Tochter gelesen und sie war von Samuel und Frida und dem Schreibstil sowie der Atmosphäre im Buch sehr begeistert. Fazit: Eine außergewöhnliche Geschichte, die gefühl- und humorvoll auf ein schweres Thema eingeht.

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