dramaya
Mehr wildes Afrika und weniger Zweisamkeit bitte In "Löwenherzen – Zwei unterwegs in Afrika" berichtet uns Gesa Neitzel von ihrem Roadtrip durchs südliche Afrika: Botswana, Namibia und Sambia. Gemeinsam mit Frank und dem Jeep Elli erleben sie das wilde Afrika mit seinen Löwen, Flusspferden und Elefanten und hängen immer wieder der Frage nach einer gemeinsamen Zukunft nach. Bereits das Cover bringt einen in die richtige Fernwehstimmung für dieses Buch. Auch die illustrierten Karten und insbesondere die Fotos im Inneren des Buches geben einen tollen Eindruck. Das Buch selbst ist eine Zusammenfassung unterschiedlicher Reisen, die geografisch und nicht zeitlich sortiert wurden. In den ersten Kapiteln ist der Übergang sehr fließend, aber gerade im letzten Drittel fehlte mir etwas der rote Faden. An sich finde ich den Inhalt leider etwas zu romantisiert. Nicht nur bezüglich der Umwelt und Tiere in Südafrika – mir fehlen Details über das alltägliche Leben und die Probleme, die in Südafrika vorherrschen –, sondern insbesondere auch wegen der Zweisamkeit von Gesa und Frank. Etwas weniger davon wäre für mich sehr viel interessanter und fesselnder gewesen. Stattdessen hätte ich gern mehr über die Hintergründe und Gedanken zu Natur und Tieren gelesen. So fühlt es sich für mich doch eher wie eine sehr persönliche Geschichte an. Dafür fehlte mir vielleicht bisher der Bezug zur Autorin. Also vielleicht ist das für jemanden, der auch die anderen Bücher von ihr gelesen hätte, gar kein Problem. Ansonsten bin ich etwas zwiegespalten von ihrem Aufruf, dass insbesondere der Tourismus in Afrika weiter steigen muss (die Vorteile für die Einheimischen und die Umwelt verstehe ich). Die Auswirkungen auf die Natur und das Ökosystem, die das mit sich bringt, werden aber gar nicht thematisiert. Trotzdem hatte ich Spaß beim Lesen und kann jeden verstehen, der dabei Fernweh und Reiselust entwickelt und auch auf die Suche nach den Wüstenlöwen und den Elefanten gehen will. Dafür ist das Buch definitiv sehr gut geeignet.