trinschen
Das Buch ist das erste Buch, das ich von Daniela Krien gelesen habe. Der Schreibstil hat mir gut gefallen, eine klare, detailreiche Sprache, aber doch vielschichtig und der Möglichkeit von Interpretationen des Gelesenen. Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb sind die Charaktere für mich sehr distanziert geblieben. Weder Rahel noch Peter waren mir mir sonderlich sympathisch, trotzdem habe ihre Urlaubserlebnisse gerne verfolgt. Gekonnt haben sie jede Möglichkeit genutzt, sich mit allen anderen Dingen zu beschäftigen, außer mit sich selbst. Es gab zwar Ansätze von Selbstreflexion, aber passiert ist danach nichts. Mein größtes Fragezeichen bezüglich Rahel war ihr Beruf: Warum ist sie als Psychologin nicht in der Lage zu erkennen, was für ein Problem ihr Mann hat? Warum schafft sie es nicht, ihre Ehe zu analysieren und ihre Probleme zu erkennen? Stattdessen werden Nebenschauplätze eröffnet: die Eheprobleme der Tochter, der Beruf des Sohnes, die Beziehung zur eigenen Mutter, die eigene Familiengeschichte. Was mich nach dem Lesen ein bisschen irritiert hat: Klappentext des Buches und der Inhalt passen nur bedingt zueinander. In dem Buch werden viele Themen beleuchtet, aber die die Frage, wie es mit Rahels und Peters Ehe weitergehen soll, blieb für mich offen. Fazit: ich habe das Buch gerne gelesen, trotz der vielen Punkte, die am Ende mehr Fragen aufgeworfen haben als beantwortet wurden. Mir hat die Idee des Buches gefallen, auch wie sich die Handlung entwickelt hat, aber das Ende hätte ich mir klarer gewünscht. Der Brand hat auf jeden Fall so einige Denkanstöße hinterlassen.