annamagareta
Historische Familiensaga über die Familie Ronnefeldt „Die Teehändlerin“ ist der erste Band der Ronnefeldt-Saga der in der Schweiz lebenden Autorin Susanne Popp, die mich bereits mit ihrem Debüt „Madame Clicquot und das Glück der Champagne“ begeistert hat. Die Handlung beginnt im Frühjahr 1938 in Frankfurt. Es geht um das Leben der Eheleute Friederike und Tobias Ronnefeldt, die im Tee- und Kolonialwarenhandel tätig sind. Bisher war hauptsächlich Tobias für das Geschäft zuständig, aber als er sich auf eine Geschäftsreise nach China begibt, merkt Friederike, dass das Unternehmen durch den Prokuristen in Gefahr ist und nimmt die Geschäfte selbst in die Hand. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir gut, er ist angenehm zu lesen, unterhaltsam und atmosphärisch. Der Zeitgeist, die aufkommende Industrialisierung und das gesellschaftliche Leben werden lebendig beschrieben. Mir gefiel das Setting und konnte mir das historische Frankfurt gut vorstellen. Auch die Charaktere wirken authentisch und lebendig. Friederike ist eine starke Persönlichkeit, sympathisch, engagiert willensstark und klug. Ihr Mann Tobias passt perfekt in die Zeit und auch die Nebencharaktere, wie z.B. der charmante Paul Birkholz oder der windige Julius Mertens werden detailliert beschrieben. Vorweg gibt es ein hilfreiches Personenverzeichnis, in dem die realen und fiktiven Personen gekennzeichnet sind. Die beiden Innencover fand ich sehr gelungen, im vorderen befindet sich eine Karte des historischen Frankfurts und im hinteren Abbildungen aus den Anfängen der Tee-Marke Ronnefeldt. Mit ihrem Nachwort hat Susanne Popp den Roman perfekt abgerundet indem sie noch einmal deutlich macht worum es ihr beim Schreiben des Romans ging und was fiktiv und was Geschichte ist. Mir hat die Kombination aus emotionaler Unterhaltung und der Vermittlung von historischen Fakten sehr gut gefallen und ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Teil der Saga.